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Wissenschaft
Das Institut für Internationale Kommunikation und Auswärtige Kulturarbeit an der Universität Bayreuth (IIK Bayreuth) lädt am 18. und 19. Februar 2005 zu einer Tagung zum Thema "Deutsche in der Fremde zwischen Assimilation, Abgrenzung und interkulturellem Dialog"ein (Gebäude FAN, Konferenzraum K 6). Mit der Tagung wendet sich das IIK insbesondere an Wissenschaftler, Studierende in höheren Semestern und Berufstätige in der gewerblichen Wirtschaft.
Bayreuth (UBT). Internationalisierungsprozesse und zunehmende Mobilität führen gegenwärtig wie auch in der Geschichte zur Auseinandersetzung mit kultureller Fremde, die das individuelle Handeln im privaten und beruflichen Alltag bestimmt. Wer in anderen Kulturräumen lebt, erfährt kulturelle Differenz in Form von andersartigen, unvertrauten Spielregeln, die das eigene Selbstverständnis in Frage stellen und auffordern, einen eigenen Standort zu bestimmen. Dies kann zu mehr persönlicher wie gesellschaftlicher Vielfalt durch Aufnahme anderer Perspektiven, Handlungsweisen, Methoden u.ä. führen, kann aber auch weniger Vielfalt durch Vereinnahmung, Überwältigung und Annexion zur Folge haben.
Das Kolloquium "Deutsche in der Fremde zwischen Assimilation, Abgrenzung und interkulturellem Dialog" möchte durch verschiedene interdisziplinäre Beiträge Fremdheitskonstruktionen von Deutschen im Ausland analysieren und die Rolle von Deutschen als Fremde, die sie bei längeren Auslandsaufenthalten wie z.B. Auslandsentsendung oder auch Migrationprozessen übernehmen, diskutieren. Die Ergebnisse sollen dazu beitragen, ein differenziertes Verständnis für Handlungen von Deutschen im Ausland zu gewinnen, Methoden für den produktiven Einsatz von Fremdheitserfahrungen zu erörtern und für die internationale Zusammenarbeit fruchtbar zu machen.
Die verschiedenen Vorträge fokussieren folgende übergeordnete Leitfragen:
- Lassen sich kulturspezifische Fremdheitserfahrungen im Arbeits- und Privatleben für Deutsche formulieren?
- Lassen sich die durch Fremdheit ausgelösten Irritationen und Bestätigungen konstruktiv in der internationalen Zusammenarbeit von Wissenschaft und Wirtschaft einsetzen?
- Können durch Fremdheitserfahrungen Synergien entstehen?
- Welche Chancen bzw. Aufgaben stellen sich für die Tätigkeitsfelder Auswärtige Kulturarbeit, internationale Wissenschaftskooperationen und wirtschaftliche Zusammenarbeit?
Programm
14.30 Begrüßung und Eröffnung
Gebäude FAN, Konferenzraum K6
(Fakultät f. Angewandte Naturwissenschaften; Block B)
15.00 Prof. Dr. Bernd Müller-Jacquier, Bayreuth:
Konstruktionen von Fremdheit in Erfahrungsberichten
15.45 Dr. Yomb May, Bayreuth:
"Aus der Welt verbannt?" Georg Forster in der Südsee 1772 - 1775
16.45 Prof. Dr. Torsten Kühlmann, Bayreuth:
Deutsche Entsandte im Ausland - Belastungen und ihre Bewältigung
17.30 Prof. Dr. Alois Moosmüller, München
Deutsche Expatriates in Japan
18.15 Diskussion
Samstag, 19. Februar 2005
9.00 Prof. Dr. Richard Nebel, Würzburg:
Deutsche Missionare in Amerika
9.45 Prof. Dr. Thomas Fischer, Nürnberg:
Deutsche Kaufleute in Lateinamerika
10.45 Dr. Wolf Dieter Otto, Bayreuth:
Wissenschaftskultur und Fremde: Aspekte einer Toleranzdidaktik
11.30 Prof. Dr. Yong Liang, Trier:
Fremdheitserfahrungen in China
12.15 Abschlussdiskussion
http://www.iik-bayreuth.de/dfremde.htm
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Gesellschaft
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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