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08.03.2005 17:34

Stiftungsprofessur "Islamische Religion" für die Universität Frankfurt

Dr. Monika Mölders Public Relations und Kommunikation
Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt (Main)

    Universitätspräsident und der Direktor der Auslandsabteilung von Diyanet unterzeichnen Stiftungsvertrag /
    Neuer Teilstudiengang "Islamische Religionswissenschaft"

    FRANKFURT. "Die neue Stiftungsprofessur führt die überkonfessionelle und religionswissenschaftliche Tradition der Universität Frankfurt fort", erklärte Prof. Rudolf Steinberg, Präsident der Johann Wolfgang Goethe-Universität, bei der heutigen Unterzeichnung eines Stiftungsvertrages, die er mit Dr. Ali Dere, Direktor der Auslandsabteilung des türkischen Präsidiums für Religionsangelegenheiten Diyanet, vornahm.

    Der Stiftungsvertrag sieht eine langfristige Finanzierung einer Stiftungsprofessur und einer Stiftungsgastprofessur für Islamische Religion an der Universität Frankfurt vor. Diyanet erweitert hierzu die seit zwei Jahren an der Universität vorhandene Stiftungsgastprofessur für Islamische Religion mit dem Ziel der authentischen Vermittlung islamischer Religion im Rahmen des wissenschaftlichen Diskurses an der Universität.

    Die Erweiterung der Stiftung soll insbesondere der Förderung des intertheologischen Diskurses und der intensiveren interdisziplinären Erforschung der islamischen Religion dienen. Ferner wird eine Erweiterung des religionswissenschaftlichen Lehrangebots durch Errichtung eines Teilstudiengangs "Islamische Religionswissenschaft" innerhalb des Magisterstudiengangs für das Fach "Religionswissenschaft und Religionsgeschichte" ermöglicht. Dies soll auch der akademischen Bildung von muslimischen Religionsfachkräften dienen.

    "Wir glauben, dass im allgemeinen Sinne mit diesem Studiengang und den Absolventen die theologische Erfahrung Deutschlands in die Türkei und die theologische Erfahrung der Türkei nach Deutschland transferiert werden kann. Ich hoffe, dass somit ein neues innertheologisches Verständnis geschaffen wird.", erläuterte Dr. Ali Dere das Engagement seiner Einrichtung. Ferner erklärte Dr. Ali Dere, dass sowohl die deutsche als auch die türkische Seite von den Absolventen des Studiengangs und dem produzierten Wissen profitieren könne. In Deutschland gäbe es einen Mangel an ausgebildeten islamischen Religionswissenschaftlern, die kompetent islamische Themen interpretieren könnten. Die Stiftungsprofessur solle einen Beitrag zur Beseitigung dieser Mängel leisten.

    Die Stiftungsprofessur und die Stiftungsgastprofessur sind dem Fachbereich Evangelische Theologie der Universität Frankfurt zugeordnet. Die Besetzung der Professur erfolgt gemäß §72 des Hessischen Hochschulgesetzes (HHG) im Benehmen mit dem Stiftungsrat. Die Besetzung der Gastprofessur erfolgt durch das Präsidium auf einstimmigen Vorschlag des Stiftungsrates. Damit ist sichergestellt, dass die maßgeblichen Entscheidungen über die Berufung der Professoren ausschließlich durch die Organe der Universität, gegebenenfalls mit Zustimmung des Wissenschaftsministeriums, getroffen werden.

    Der Stiftungsrat setzt sich zusammen aus zwei von der Stifterin benannten Vertretern, einem Präsidiumsmitglied der Universität bzw. einer vom Präsidium benannten Vertretung, zwei Professorinnen oder Professoren des Fachbereichs Evangelische Theologie sowie einer Professorin oder einem Professor aus einer verwandten Disziplin.

    Die im Rahmen der Stiftung zu berufenden Professoren oder Professorinnen sind je mit einem vollem Lehrdeputat dem neuen Teilstudiengang "Islamische Religionswissenschaft" im Magisterstudiengang für das Fach "Religionswissenschaft und Religionsgeschichte" zugeordnet. "Mit diesem Vertrag wird der Forschungsschwerpunkt >Religion im Dialog< erheblich gestärkt. Die Dialogfähigkeit der Studierenden dieser Studienrichtung wird gefördert, weil alle die, die Islamische Religionswissenschaften studieren, dazu verpflichtet sind, auch die Studienrichtung Jüdisch-Christliche-Religionswissenschaften zu belegen.", erklärte Prof. Stefan Alkier, Dekan des Fachbereichs Evangelische Theologie, zu den Zielen des neuen Studiengangs.

    Der Magister-Teilstudiengang "Islamische Religionswissenschaft" soll in allen ihren Gebieten systematisch, historisch, literarisch und phänomenologisch die islamische Religion erschließen. Insbesondere wird sie sich mit der Entwicklung des Islam im europäischen Kontext und der islamischen Grundlegung des interreligiösen Dialogs befassen. Einen Schwerpunkt soll der Diskurs islamischer Traditionen mit christlichen und jüdischen Traditionen in ihrer europäischen und deutschen Ausprägung bilden. Aus diesem Grunde ist das Studium der Jüdisch-Christlichen-Religionswissenschaft in diesem Studiengang obligatorisch.

    Das Präsidium für Religionsangelegenheiten der Türkischen Republik Diyanet wurde im Jahre 1924 als verfassungsmäßiges Organ gegründet. Diese einzige, offiziell für Religion zuständige Instanz hat die Aufgabe, die "Fragen der Glaubensthemen, gottesdienstlichen und ethischen Prinzipien der islamischen Religion betreffenden Dienste auszuüben; die Gesellschaft über Religion aufzuklären und die Gebetsstätten zu verwalten". Im Bedarfsfall übernimmt das Präsidium die religiöse Betreuung auch im Ausland, wo vermehrt Muslime türkischer Herkunft leben.

    Kontakt: Prof. Stefan Alkier, Dekan des Fachbereichs Evangelische Theologie, Johann Wolfgang Goethe-Universität; Telefon: (069) 798-33319, E-Mail: alkier@em.uni-frankfurt.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Philosophie / Ethik, Religion
    überregional
    Studium und Lehre, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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