idw - Informationsdienst
Wissenschaft
Graduiertenkolleg der Universität Jena begrüßt zehn neue Stipendiaten
Jena (29.04.05) Eliten und Leitbilder sind nicht nur Phänomene der Moderne. Bereits im Altertum gab es diese Vorbilder und Vorstellungen, die seit der Spätantike allerdings keiner einheitlichen Konzeption mehr folgen. Dennoch lassen sich in der spätantiken Kunst und Literatur für den europäischen Kulturraum relevante Muster entdecken. Ihrer Erforschung widmet sich seit 1998 das Graduiertenkolleg "Leitbilder der Spätantike" an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. In diesem Monat haben zehn neue Stipendiaten ihre Arbeit im Kolleg aufgenommen.
Finanziert wird das Kolleg von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und dem Freistaat Thüringen. Bis zu 14 herausragende Nachwuchswissenschaftler können als Stipendiaten ihre Projekte in die interdisziplinäre "Doktorandenschmiede" einbringen. Die acht neuen Doktoranden und zwei Postdoktoranden, die aus ganz Deutschland, Österreich und der Schweiz nach Jena kommen, sind Historiker, Theologen, Archäologen und Philologen. "Leitbilder treten nicht nur in der spätantiken Geschichtsschreibung auf, sondern auch in der Dichtung, der darstellenden Kunst und der christlichen Literatur über Heilige", begründet Kollegsprecher Prof. Dr. Meinolf Vielberg die Auswahl der Nachwuchswissenschaftler.
Ein weiterer Akzent in der Forschungstätigkeit des Kollegs liegt auf dem Kulturaustausch zwischen Ost und West. "Unser Ziel ist ein besseres Verständnis der Beziehungen zwischen der spätantiken Literatur über christliche Heilige und biblischen und frühjüdischen Traditionen", erklärt Prof. Vielberg. Andere Themenschwerpunkte, denen sich auch die neuen Stipendiaten widmen, sind die Ursachen für verschiedene Leitbilder im lateinischen Westen und im griechischen Osten, divergierende Entwicklungen des Märtyrerbegriffs, die unterschiedliche Vermittlung von Leitbildern in westlicher und östlicher Briefliteratur, unterschiedliche philosophische Leitbilder und schließlich die spätantiken Heiligengeschichten als Spiegel und Auslöser von Transformationsprozessen.
Das Jenaer Graduiertenkolleg, an dem außer Altertumswissenschaftlern und Theologen auch Orientalisten, Mittelalterhistoriker und Rechtswissenschaftler beteiligt sind, baut auf erfolgreichen Grundlagen auf. Seit 1998 gingen aus ihm allein 14 Doktorarbeiten, zwei Habilitationen, zahlreiche weitere Publikationen, Vorlesungen und Veranstaltungen hervor. Im letzten Jahr ist das Kolleg in seine dritte Förderphase eingetreten, für die ihm die DFG noch einmal insgesamt rund 620.000 Euro zur Verfügung gestellt hat.
Kontakt:
Prof. Dr. Meinolf Vielberg
Sprecher des Graduiertenkollegs "Leitbilder der Spätantike" der Universität Jena
Fürstengraben 1, 07743 Jena
Tel.: 03641 / 944830
Fax: 03641 / 944802
E-Mail: meinolf.vielberg@uni-jena.de
Die neuen Stipendiaten (v.l.n.r.): Peter Kritzinger, Katharina Heyden, Stephan Panzer, Martin Borche ...
Foto: Scheere/FSU-Fotozentrum
None
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Geschichte / Archäologie, Kunst / Design, Musik / Theater, Philosophie / Ethik, Religion, Sprache / Literatur
überregional
Forschungsprojekte, Personalia
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).