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03.05.2005 17:24

Ehrenprofessur für deutsch-russische Forschungskooperation

Ute Missel Presse und Kommunikation
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

    Der 7. Mai 2005 ist ein besonderer Tag für die deutsch-russische Forschung: Prof. Heinz Gerhäuser, Leiter des Fraunhofer-Instituts für Integrierte Schaltungen IIS und Inhaber des Lehrstuhls für Informationstechnik an der Universität Erlangen-Nürnberg sowie Heinrich Niemann, Inhaber des Lehrstuhls für Mustererkennung an der mittelfränkischen Universität, erhalten die Ehrenprofessur der russischen Staatlichen Universität Wladimir.

    An der Verleihung der Ehrenprofessur an Heinrich Niemann und Heinz Gerhäuser nehmen auch Erlangens Oberbürgermeister Dr. Siegfried Balleis, der sich mit einer Delegation der Stadt in Wladimir aufhält, und Alexander Rybakow, der Bürgermeister von Wladimir teil. Den Ehrenprofessorentitel erhalten die beiden Professoren, da sie mit der Universität Wladimir ein Programm für russische Studenten ins Leben riefen und es stetig weiter entwickeln. Es ermöglicht den Studierenden, Praktika in Erlangen zu absolvieren, deren Ergebnisse in russische Hochschulabschlüsse wie Diplom oder Master einfließen.

    Seit Ende 2000 bestehen fruchtbare Kooperationen zwischen der Universität Erlangen-Nürnberg, dem Fraunhofer IIS und der Staatlichen Universität Wladimir. Während ihres Besuchs in Wladimir stellten Gerhäuser und Niemann damals fest, dass einige gemeinsame Forschungsansätze bestehen. "Erstaunlich war, wie mit bescheidener Ausstattung in Russland hochwertige Forschungsarbeit erbracht wird", so Gerhäuser. Anfang 2001 wurde dann der Vertrag über die Zusammenarbeit in Forschung und Lehre zwischen dem Lehrstuhl für Informatik der Universität Erlangen-Nürnberg, dem Fraunhofer IIS und der Staatlichen Universität Wladimir geschlossen. Ziel ist es, wissenschaftliche Ausbildung und Forschung voranzubringen und langfristig ein Kooperationsnetzwerk mit Forschungsinstitutionen und Firmen der Russischen Föderation aufzubauen.

    Gefördert wird dieses Kooperationsnetzwerk vom Förderkreis Mikroelektronik e. V., dessen Vorsitzender Dr. Dietrich Ernst dafür mit einer Ehrenurkunde ausgezeichnet wird. Niemanns Lehrstuhl für Mustererkennung erhält Unterstützung durch den Verein Wirtschaft und Gesellschaft e.V. Die Zusammenarbeit entwickelte sich schnell weiter. Heute umfasst das Programm dreistufige Studienpraktika zwischen sechs Wochen und sechs Monaten und ermöglicht ein Promotionsstipendium. Bisher haben knapp 30 russische Studierende erfolgreich am Programm teilgenommen. Sie forschen zum Beispiel in den Disziplinen Mustererkennung, Bildsegmentierung, Kommunikationssysteme, Hochfrequenztechnik und IC-Design. Zurzeit halten sich sieben russische Studenten, zwei Gastwissenschaftler und eine Doktorandin in Erlangen auf.

    Das 1985 gegründete Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen IIS mit dem Hauptsitz in Erlangen und weiteren Standorten in Nürnberg, Fürth und Dresden ist heute das größte Fraunhofer-Institut in der Fraunhofer-Gesellschaft. Mit der Entwicklung des Audiocodierverfahrens MP3 ist das Fraunhofer IIS weltweit bekannt geworden. In enger Kooperation mit den Auftraggebern aus der Industrie forschen und entwickeln die Wissenschaftler auf folgenden Gebieten: Digitaler Rundfunk, Audio- und Multimediatechnik, digitale Kinotechnik, Entwurfsautomatisierung, integrierte Schaltungen und Sensorsysteme, drahtgebundene, drahtlose und optische Netzwerke, Lokalisierung und Navigation, Hochgeschwindigkeitskameras, Ultrafeinfokus-Röntgentechnologie, Bildverarbeitung und Medizintechnik sowie IuK-Technologien für die Logistik-Dienstleistungswirtschaft. 450 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten in der Vertragsforschung für die Industrie, für Dienstleistungsunternehmen und öffentliche Einrichtungen. Das Budget von 52 Millionen Euro wird bis auf eine Grundfinanzierung in Höhe von 20 Prozent aus der Auftragsforschung finanziert.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Elektrotechnik, Energie, Informationstechnik
    überregional
    Personalia
    Deutsch


     

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