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31.05.1999 12:02

Das Leben im Meer wird berechenbar - Planktonprognose

Petra Folkerts Presse und Kommunikation
Deutsches Elektronen-Synchrotron DESY

    (Dies ist eine Pressemeldung des Forschungsinstituts Senckenberg und wurde von DESY verschickt)

    Forschungsinstitut Senckenberg, Hamburg
    Pressemitteilung (verteilt ueber DESY, 31. Mai 1999)

    Das Leben im Meer wird berechenbar

    Hamburger Wissenschaftler starten Planktonprognose

    In einem Forschungsprojekt des Bundesministeriums fuer Bildung, Wissenschaft, Forschung und Technologie (BMBF) gelang es Hamburger Forschern unter der Leitung des Systemoekologen Dr. Wulf Greve (57) Verfahren zur Vorhersage des Planktons in der Nordsee zu entwickeln. Vom 27. Mai an wird ein operativer Prognosedienst der Systems Ecology Group (SEG) am Forschungsinstitut Senckenberg, Hamburg, unter der INTERNET Adresse http://www.meeresforschung.de/SEG Auskunft ueber das errechnete, zukuenftige Vorkommen einer Auswahl von Zooplankton - Arten in der Deutschen Bucht geben.

    Zum Zooplankton des Meeres gehoeren neben den immer im freien Wasser lebenden Krebsen, Rippenquallen, Pfeilwuermern und vielen anderen Arten, die die Weite der Ozeane bewohnen, auch die Larven der Fische und der Bodenbesiedler wie Muscheln, Seesterne und Wuermer.

    Die Vorhersage des Planktons kann sehr nuetzlich sein: Durch die Kenntnis des Vorkommens der Fischlarven und ihrer Naehrtiere laesst sich der erwartete Fangertrag vorausberechnen. Das ist eine der zukuenftigen Moeglichkeiten, die operationelle Planktonprognose zu verwenden.

    In der Systems Ecology Group arbeiten Vertreter des Forschungsinstituts Senckenberg zusammen mit dem Bundesamt fuer Seeschiffahrt und Hydrographie (BSH), mit Wissenschaftlern der Universitaet Hamburg aus Informatik, angewandter Mathematik, Meereskunde und Hydrobiologie, dem GKSS-Forschungszentrum und der Biologischen Anstalt Helgoland in der Stiftung Alfred Wegener Institut, an der Dr. Greve vor 25 Jahren die Untersuchungen begann, die nun zum Erfolg fuehrten. Unterstuetzt wurden die Forschungsarbeiten vom BMBF und der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG).

    Die fortlaufenden Messreihen "Helgoland Reede Zooplankton" wurden 1974 mit dem Ziel begonnen, durch die regelmaessige Sicherung von Messdaten ueber die einzelnen Arten eine Grundlage fuer die spaetere Analyse der Gesetzmaessigkeiten zu sichern, die deren Dynamik steuern. Inzwischen haben Computer und Computerprogramme den dazu notwendigen Stand erreicht.

    Pflanzliche Einzeller, das Phytoplankton, galten bisher als wichtigste Steuergroesse fuer das Vorkommen des Zooplanktons. Die im Rahmen des Projektes entwickelten Analyseverfahren lassen jedoch deutliche Abhaengigkeiten vieler Arten vom zurueckliegenden Temperaturregime erkennen. Das Nahrungsangebot ist offensichtlich von geringerer Bedeutung als bisher angenommen. Nur auf der Basis dieser weltweit einmalig langen und messdichten Beobachtungsreihe Greves waren diese Erkenntnisse moeglich. Die dabei ermittelten Gesetzmaessigkeiten lassen sich voraussichtlich in wesentlichen Punkten auf andere Meeresgebiete uebertragen.

    Der Systems Ecology Group ist es mit ihren Arbeiten gelungen, die vorrangige Abhaengigkeit des Zooplanktons von langfristigen Klimaphaenomenen nachzuweisen und auf dieser Grundlage ihr Vorhersagesystem fuer das Zooplankton aufzubauen. Die am 27. Mai 1999 beginnende operationelle Planktonprognose der Systems Ecology Group ist weltweit die erste derartige wissenschaftliche Aussage, die der OEffentlichkeit im Internet zur Verfuegung gestellt wird.
    Weitere Auskuenfte:
    Dr. Wulf Greve, Forschungsinstitut Senckenberg , Systems Ecology Group,
    Notkestrasse 31,
    22607 Hamburg.
    Fax: 040-89693220
    e-mail: wgreve@meeresforschung.de


    Weitere Informationen:

    http://www.meeresforschung.de/SEG


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Informationstechnik
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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