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14.06.2005 16:20

Sexualität und neue Medien

Dr. Bärbel Adams Stabsstelle Universitätskommunikation / Medienredaktion
Universität Leipzig

    Das ist der Titel eines Sammelbandes, der von PD Dr. Kurt Seikowski, Psychologe an der Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie der Universität Leipzig herausgegeben wurde. Der Band beinhaltet elf Beiträge von Autoren verschiedener Fachdisziplinen.

    Seikowski dazu im Klappentext: ''Neue Medien und Sexualität'' stellt etwas dar, was für Millionen von Menschen weltweit schon zur Realität dazu gehört, was aber für andere Millionen von Menschen eher als etwas Unheimliches reflektiert wird. Sexualität bezieht sich nicht mehr nur auf reales Sexualverhalten oder die Anregung von Sexualität etwa durch Sex- und Pornofilme. Die Palette ist vielfältiger geworden. Und das Internet spielt in diesem Zusammenhang eine zunehmende Rolle.

    So äußern sich Menschen über Chaträume anonym zu ihren sexuellen Wünsche und Phantasien, verabreden sich zu schnellen sexuellen Kontakten, oder schreiben Sex-Tagebücher, die vielen anderen Personen zur Verfügung gestellt werden. Kinderpornographie wird vertrieben, konsumiert und weitergereicht. Und selbst Krankheiten in Form von etwa einer Kinderpornographieinternetsucht können die Folge sein. Es ist ein spannendes Gebiet, in dem sich alle Facetten menschlichen Seins und Fühlens in einer neuen Art und Weise potenzieren.

    Kinderpornographie online: Nutzer häufig süchtig

    "Exzessiver Sexkonsum per Internet ist häufig als Suchtverhalten einzustufen," diagnostiziert Kurt Seikowski. Gelegentlich ''kommen Personen zu uns, die selbst auf der Arbeitsstelle ihren Aufgaben nicht mehr nachgehen können, weil sie dem Sex-Surfen verfallen sind ''Da erscheinen Patienten in der Praxis, denen schon klar ist, dass das Surfen auf Internet-Seiten mit kinderpornographischen Inhalten und das Speichern dieser Inhalte juristisch geahndet werden kann, die aber nicht mehr in der Lage sind, damit aufzuhören.''

    Seikowski sieht hier die klassischen Suchtsymptome: Zwanghaftigkeit, abnehmende bzw. fehlende Kontrollfähigkeit, schon bei kurzer Abstinenz schmerzhafte Entzugssymptome, ständige Dosissteigerungen, verdeckte Verhaltensmuster, zunehmendes Desinteresse gegenüber allen anderen Lebensbereichen. Das Suchtpotential betrifft lediglich eine - wenngleich große - Minderheit.

    Bezüglich der großen Mehrheit reflektiert Seikowski allerdings ambivalent: Die Nutzung von Cyber-Sex ''hilft vielleicht, das eigene Sexualleben in einer festen Beziehung aufzufrischen - oder wird man vielleicht zum Egoisten, der seine Sexualität mit dem Computer auslebt, so daß die eigene Beziehung deutlich an Qualität verliert?''

    Das 168 Seiten umfassende Buch ist erschienen bei Pabst Science Publishers, Lengerich, und kostet 15 Euro.


    weitere Informationen:
    Dr. Kurt Seikowski
    Telefon: 0341 97-18642
    E-Mail: seik@medizin.uni-leipzig.de


    Weitere Informationen:

    http://www.sexualwissenschaft.org


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin, Psychologie
    überregional
    Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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