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Prof. Boland erläutert am 22. Juni im Jenaer Ernst-Abbe-Kolloquium, wie sich Pflanzen schützen
Jena (20.06.05) Wenn Menschen in Not geraten, können sie mit ihren Gegnern reden, vor ihnen weglaufen oder sich handgreiflich wehren. Was machen aber Gänseblümchen, Klee, Eiche und ihre Verwandten, wenn ihnen Blattläuse, Schmetterlinge oder andere Pflanzenfresser, so genannte Herbivore, zu Leibe rücken? Antworten auf diese Frage kennt Prof. Dr. Wilhelm Boland. Der Direktor des Jenaer Max-Planck-Instituts für Chemische Ökologie wird am Mittwoch, den 22. Juni, um 17.00 Uhr im Zeiss-Planetarium (Am Planetarium 5) darlegen, wie der pflanzliche David den tierischen Goliath überwindet. Im Rahmen des Ernst-Abbe-Kolloquiums, das die Friedrich-Schiller-Universität Jena gemeinsam mit der Ernst-Abbe-Stiftung veranstaltet, wird Prof. Boland zum Thema "Überleben mit Duft: Pflanzen contra Herbivore" einen Vortrag halten. Besucher sind im Planetarium herzlich willkommen, der Eintritt zu diesem Vortrag ist frei.
Ganz so wehrlos, wie es scheint, sind die Pflanzen nicht. Sie schützen sich teilweise durch Stacheln oder Blätter, einige produzieren in Stresssituationen auch Gifte - oder das genaue Gegenteil. Sie stoßen betörende Düfte oder gar (Blatt-)Nektar aus. Beides sind effektive Mittel der Selbstverteidigung. Denn wenn etwa viele Blattläuse an der Pflanze nagen, benötigt sie fremde Hilfe. Und die erwünschten Bodyguards, beispielsweise Wespen oder Ameisen, werden durch den Duft oder den Nektar angelockt. Dabei dient der Blattnektar den Ameisen als Nahrungsquelle, die sie gegen Konkurrenten verteidigen müssen, oder die Pflanze lockt die "Fleischfresser" zu den Herbivoren, die an ihr nagen. Beide Wege führen zum erwünschten Ziel: Die Wirtspflanze wird auf natürliche Weise geschützt.
Wie diese Kommunikation der Pflanze funktioniert und welche wehrchemischen Prozesse wann in den Pflanzen ablaufen, hat Prof. Boland untersucht. Er hat ermittelt, dass manche Pflanzen je nach Feind unterschiedliche Duftprofile abgeben, um passende Bodyguards anzulocken. Wie dies auf molekularer Ebene in der Pflanze geschieht, welche Kriterien den Duftausstoß beeinflussen und welche Bedeutung pflanzliche Kommunikation sowie ihre direkte chemische Gegenwehr für das Überleben der Pflanze hat, wird der Biochemiker während des Abbe-Kolloquiums allgemeinverständlich darlegen.
Prof. Dr. Wilhelm Boland, Direktor des Jenaer Max-Planck-Instituts für Chemische Ökologie.
Foto: MPI
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Chemie, Informationstechnik, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie
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Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
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