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Wissenschaft
Prof. Dr. Elke Lütjen-Drecoll, Inhaberin des Lehrstuhls für Anatomie II an der Universität Erlangen-Nürnberg, ist für die Amtsperiode vom 1. Juli 2005 bis zum 30. Juni 2009 zur Präsidentin der Akademie der Wissenschaften und der Literatur in Mainz gewählt worden. Damit leitet erstmals eine Frau die Geschicke einer der sieben deutschen Akademien der Wissenschaften.
Elke Lütjen-Drecoll ist seit 1984 Professorin an der Universität Erlangen-Nürnberg. Nach Ablehung nationaler und internationaler Rufe hat sie an der mittelfränkischen Universität den zweiten Anatomischen Lehrstuhl aufgebaut. Ihr ist es zu verdanken, dass dieser Lehrstuhl heute eine weltweit bekannte und angesehene Forschungseinrichtung auf dem Gebiet der Ophthalmo-Anatomie ist. Besondere Verdienste erwarb sich Prof. Lütjen-Drecoll auch durch die enge Verknüpfung von Grundlagen- und klinischer Forschung und ihrer Lehrtätigkeit.
Der Schwerpunkt der wissenschaftlichen Arbeit von Elke Lütjen-Drecoll liegt auf der Erforschung von Entstehung und Verlauf der Glaukomerkrankungen, der "Grünen Stare". Glaukome sind häufige Augenerkrankungen, die meist durch einen erhöhten Innendruck im Auge charakterisiert sind und mit Schäden am Sehnervenkopf einhergehen, die bis zur Erblindung führen können. An der Universität Erlangen-Nürnberg leitet Elke Lütjen-Drecoll seit 2003 den DFG-Sonderforschungsbereich (SFB) 539 "Glaukome einschließlich Pseudoexfoliationssyndrom". Der SFB ist überwiegend den chronischen Glaukomen gewidmet, die ohne spürbare Symptome beginnen und in dieser Phase nur durch den Augenarzt zu diagnostizieren sind.
Für ihre wissenschaftlichen Leistungen wurde Elke Lütjen-Drecoll 2003 mit dem Maximiliansorden für Wissenschaft und Künste und 2005 vom Alcon Research Institute in Fort Worth, Texas/USA mit dem international höchstdotierten Preis in der ophtalmologischen Wissenschaft ausgezeichnet. Außerdem erhielt sie zahlreiche wichtige nationale und internationale Preise wie den Preis des Stifterverbandes der Deutschen Wissenschaft 1973, den Preis des Alcon Research Institute in Fort Worth/Texas 1985, den Glaukompreis der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft 1988, den Albrecht von Graefe-Preis 1992, den Endre Balazs Price 1996 und Bárány-Preis 2004.
Prof. Dr. Elke Lütjen-Drecoll ist seit 1997 Vizepräsidentin der Akademie der Wissenschaften und der Literatur in Mainz. Im Präsidentenamt folgt sie im Juli dem seit 1993 amtierenden Kölner Altphilologen Prof. Dr. Clemens Zintzen.
Die 1949 gegründete Akademie der Wissenschaften und der Literatur wählt als einzige deutsche Wissenschaftsakademie Gelehrte und Schriftsteller zu gleichberechtigten Mitgliedern. Sie wählt ihre ordentlichen Mitglieder aus dem gesamten Bundesgebiet. Forschungsschwerpunkte im geisteswissenschaftlichen Bereich sind vor allem Editions- und Wörterbuchprojekte, im naturwissenschaftlichen Bereich dominieren langjährige Beobachtungen und Datensammlungen unter anderem auf den Gebieten der medizinischen und der biologischen Grundlagenforschung.
Neben Elke Lütjen-Drecoll gehören folgende Professorinnen bzw. Professoren der Universität Erlangen-Nürnberg der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz an: Prof. Dr. Reinhold Zippelius, emeritierter Professor für Rechtsphilosophie, Staats-, Verwaltungs- und Kirchenrecht, Prof. Dr. Renate Wittern-Sterzel, Inhaberin des Lehrstuhl für Geschichte der Medizin, Prof. Dr. Johannes W. Rohen, emeritierter Inhaber des Lehrstuhls für Anatomie II sowie Prof. Dr. Bernhard Fleckenstein, Inhaber des Lehrstuhls für Klinische Virologie.
Weitere Informationen
Prof. Dr. Elke Lütjen-Drecoll
Tel. 09131/85-22865
anat2.gl@anatomie2.med.uni-erlangen.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
fachunabhängig
überregional
Organisatorisches, Personalia
Deutsch
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