idw - Informationsdienst
Wissenschaft
Unter maßgeblicher Beteiligung des Oldenburger Politologen und Mediators Prof. Dr. Horst Zilleßen ist das bisher größte Mediationsverfahren in Europa abgeschlossen worden. Am 22. Juni wurden im Rathaus von Schwechat fünf Verträge unterzeichnet, die die Konflikte um die geplante dritte Start- und Landebahn des Flughafens Wien-Schwechat lösen und den Bau ermöglichen.
Seit Oktober 2000 versuchten 55 Konfliktparteien, sich in mehreren hundert Sitzungen über die Lage der Piste, über Lärmschutzmaßnahmen, über lärmmindernde neue An- und Abflugrouten und über eine Nachtflugregelung zu verständigen. Darüber hinaus drehten sich die Gespräche um einen Umweltfonds zum finanziellen Ausgleich der Nachteile, die die umliegenden Gemeinden durch die Begrenzung ihrer räumlichen Entwicklung zu tragen haben, sowie um ein regionales Konfliktmanagement, das nach dem erfolgreichen Abschluss der Verträge eingerichtet werden soll. Die Leitung dieses komplexen Mediationsverfahrens hatten neben Zilleßen die Schweizerin Dr. Ursula König und der Prozessprovider Dr. Thomas Prader (Wien).
Die Ergebnisse des Wiener Mediationsverfahrens würden weit über Wien hinaus Bedeutung erlangen, sagte Zilleßen, da sie u.a. beim Lärmschutz neue Maßstäbe setzten, die weit über die bisher gesetzlich vorgeschriebenen Regelungen hinaus gingen. Das werde bei ähnlichen Projekten in den europäischen Nachbarstaaten sicherlich zu erheblichen Diskussionen führen.
Der Vorstand der Flughafen Wien AG hat daher dem Mediationsteam angeboten, gemeinsam das im Verfahren gewonnene Know How weltweit zu vermarkten. Die Bedeutung, die die Länder Wien und Niederösterreich sowie insbesondere die Flughafen Wien AG dem Mediationsverfahren beigemessen haben, lässt sich auch an dessen Kosten ermessen, die auf mehr als 5 Millionen Euro geschätzt werden.
Zilleßen gründete mit der MEDIATOR GmbH, Zentrum für Konfliktmanagement und -forschung an der Universität Oldenburg, in Europa die erste Firma, die sich der Mediation widmet. Die GmbH verfügt über die meisten Erfahrungen mit großen Mediationsverfahren im öffentlichen Bereich und ist mit ihren MitarbeiterInnen an etwa 20 Ausbildungsgängen für Mediation an Hochschulen und privaten Ausbildungsinstituten in Deutschland, Österreich und der Schweiz beteiligt.
Kontakt: Prof. Dr. Horst Zilleßen Tel.: 0441/2172733, E-Mail: horst.zillessen@mediatorgmbh.de
http://www.uni-oldenburg.de/presse/mit/2005/272.html
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Gesellschaft, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Politik, Recht, Verkehr / Transport, Wirtschaft
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsergebnisse
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).