idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
06.07.2005 10:35

Zwang oder Zufall? Das Dilemma der Freiheit

Sabine Rehorst Pressestelle
Kulturwissenschaftliches Institut

    Was heißt es, frei zu handeln? Kann es sein, dass unsere Freiheit nur eine Illusion ist? Der Philosoph Michael Pauen (Universität Magdeburg) diskutiert in seinem Vortrag am 18. Juli 2005 um 18.15 Uhr im Kulturwissenschaftlichen Institut in Essen einen praktikablen Freiheitsbegriff und gibt einen informativen Überblick über die neuere Debatte um die alte Frage nach der Willens­freiheit.

    Die Fortschritte der Hirnforschung scheinen den Beweis dafür zu liefern, dass auch mensch­liche Willens­bildungs­prozesse naturgesetzlich determiniert sind und Willensfreiheit somit eine Illu­sion ist. Gra­vierende Konsequenzen für das Verständnis unserer selbst und unserer Handlungen, aber auch für unser Rechtssystem, wären die Folge.
    Michael Pauen, Professor für Philosophie, zeigt, dass diese Befürchtungen auf einem Missverständnis darüber be­ruhen, was es heißt, frei zu handeln. Freiheit schließt Determination keineswegs aus - sie muss nicht nur von Zwang, sondern auch von Zufall unterschieden werden. Die entscheidende Differenz besteht darin, dass eine freie Handlung einer Person zugeschrieben werden kann. Wichtig ist nicht, ob eine Hand­lung determiniert ist. Entscheidend ist vielmehr, wodurch sie bestimmt wird: Wird sie durch die Per­son selbst bestimmt, dann ist sie selbstbestimmt und damit frei. Diese Konzeption von Freiheit ent­spricht nicht nur wesentlichen Intuitionen, sondern steht auch im Einklang mit den wichtigsten neueren Erkenntnissen der Hirnforschung. Außerdem bietet sie wichtige Ansatzpunkte für eine genauere Klä­rung von Schuld und Verantwortung im juristischen Sinne.

    Prof. Dr. Michael Pauen, 1956 in Krefeld geboren. Studium in Marburg, Frankfurt und Hamburg. Promotion 1989, Habilitation 1995. Visiting Professor am Institute for Advanced Study in Amherst, Massachusetts, und Fellow an der Cornell-University in Ithaca; New York. Fellow am Hanse-Wissenschaftskolleg, Bremen. 1997 Ernst-Bloch-Förderpreis. Professor am Institut für Phi­losophie der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg.
    Michael Pauen ist Gast der interdisziplinären Forschungsgruppe "Was ist der Mensch? Kultur - Sprache - Natur", die gemein­sam vom Kulturwissenschaftlichen Institut in Essen und der Universität Dortmund getragen wird.

    Die Veranstaltung am 18. Juli ist öffentlich.

    Kulturwissenschaftliches Institut
    Sabine Rehorst. Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
    Goethestr. 31, 45128 Essen
    Tel. +49 (0)201/7204-160. Fax +49 (0)201/7204-159
    sabine.rehorst@kwi-nrw.de
    www.kwi-nrw.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Philosophie / Ethik, Politik, Recht, Religion, Wirtschaft
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).