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Der Fachbereich Psychologie der Philipps-Universität Marburg evaluiert im Rahmen eines DFG-Projektes weiterentwickelte und verbesserte Biofeedback-Behandlung von Ohrgeräuschen.
Der Fachbereich Psychologie der Philipps-Universität Marburg führt im Rahmen eines von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Projekts derzeit eine Studie durch, die die Wirksamkeit einer Biofeedback-gestützten Bewältigungstherapie zur Behandlung des chronischen Tinnitus untersucht. Für die Teilnahme an dieser Studie werden noch Betroffene aus Marburg und dem weiteren Umkreis gesucht.
Anders als beim akuten Tinnitus steht bei chronischen Ohrgeräuschen nicht die Heilung, sondern die Bewältigung der Belastung im Vordergrund. Das von den Marburger Psychologen eingesetzte Biofeedback-Verfahren stammt aus der Verhaltenstherapie und -medizin und macht körperliche Prozesse wahrnehmbar, die normalerweise unbewusst ablaufen.
Verschiedene Körpersignale (zum Beispiel Muskelanspannung) werden dabei gemessen und dem Betroffenen über einen Bildschirm zurückgemeldet. Der Betroffene lernt, die körperlichen Funktionen bewusst zu beeinflussen, mögliche Fehlhaltungen zu korrigieren und die allgemeine Anspannung zu verringern. Mithilfe der Biofeedback-Methode können Tinnitus-Betroffene sowohl kurz- als auch langfristig ihre Beeinträchtigungen mildern und durch die Verringerung der Muskelanspannung das körperliche Wohlbefinden wesentlich steigern.
In einer früheren Studie wurde bereits die Wirksamkeit eines Biofeedback-gestützten Bewältigungstrainings bei Tinnitus-Patienten untersucht. Die viel versprechenden Ergebnisse zeigten eine deutliche Verringerung der Belastung. Vor dem Hintergrund dieser Befunde wurde die Biofeedback-Behandlung weiterentwickelt und verbessert.
Nun führt die Arbeitsgruppe für Klinische Psychologie und Psychotherapie der Philipps-Universität eine weitere wissenschaftliche Studie ("Evaluation psychologischer und psychophysiologischer Effekte durch eine Biofeedback-Therapie bei Patienten mit chronischem dekompensierten Tinnitus") zur Überprüfung der Wirksamkeit des Therapieansatzes durch.
Betroffene, die Interesse an einer Behandlung haben und stark unter ihrem Tinnitus leiden, können noch in die Studie aufgenommen werden. Die Behandlung besteht aus etwa zwölf Sitzungen, die ein- bis zweimal wöchentlich ambulant in Marburg stattfinden.
Kontakt:
Dipl.-Psych. Cornelia Weise, Dipl.-Psych. Kristin Heinecke: Fachbereich Psychologie der Philipps-Universität Marburg, AG Klinische Psychologie und Psychotherapie (Leitung: Professor Dr. Winfried Rief), Gutenbergstraße 18, 35032 Marburg
Tel.: (06421) 28 25498, Fax.: (06421) 28 28904, E-Mail: weise@staff.uni-marburg.de und heineckk@staff.uni-marburg.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
regional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
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