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Mit einem Frühindikationssystem wollen Forscher der Universität Leipzig das Problem der schrumpfenden Städte in den Griff bekommen und Ansatzpunkte für den Stadtumbau liefern. Vom 12. bis 14. September findet in Leipzig ein Kongress für Stadterneuerung und Stadtumbau statt.
''Unser Softwareprogramm ist für alle Kommunen von Interesse und wichtig, da die Transformationsprozesse überall in gravierendem Maße stattfinden'', sagt Stadtplanerin Dr. Silke Weidner von der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät. Die Universität Leipzig hat in dem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit knapp einer Million Euro geförderten Projekt die Gesamtkoordination übernommen. Besonders Klein- und Mittelstädte sollen von dem so genannten Monitoring profitieren.
Ziel sei die Entwicklung eines Frühindikationssystems, das durch die Verknüpfung von Indikatoren Wirkungszusammenhänge erschließt und den Blick in die Zukunft erlaubt, sagte Weidner vor dem in Zusammenarbeit mit der Stadt Leipzig veranstalteten Kongress für Stadterneuerung und Stadtumbau (12. bis 14. September). Die Veranstaltung fokussiert auf Leipzig, das im Stadtumbau als Labor unter realen Bedingungen gilt, denn hier werden neue Wege zur Revitalisierung von Altbaugebieten, zur Weiterentwicklung von Großsiedlungen, zum Umgang mit Leerstand, zur Reaktion auf strukturelle sowie demografische Veränderungsprozesse erprobt.
Lange Zeit wurde vor allem in Ostdeutschland zu reaktiv auf die Schrumpfungs- und damit Verwaisungsprozesse von Stadtteilen reagiert, sagt Weidner. ''Schon in den 1990er Jahren hätte man vielerorts feststellen können, dass das Wachstum nicht der realen Nachfrage entspricht - man hat aber weiter dafür geplant und gebaut.'' In den alten Bundesländern, auch wenn dort die Probleme noch nicht derart gravierend seien, bestehe ebenfalls die Möglichkeit, ja Notwendigkeit zum Handeln im Sinne der Stadterneuerung. ''Dafür wäre unser Frühindikations- und Kontrollsystem bestens geeignet'', sagt Weidner zur Halbzeit des dreijährigen Projekts. Der praktische Einsatz soll in der letzten Phase an Forst in der Lausitz erprobt werden. Die bereits bestehenden Erfahrungen ausländischer Nachbarn sollen darüber hinaus in das Projekt einfließen, sagt die Stadtplanerin.
tob
Weitere Informationen:
Institut für Stadtentwicklung und Bauwirtschaft
Dr. Silke Weidner
Telefon: 0341 97-33745
E-Mail: weidner@wifa.uni-leipzig.de
www.uni-leipzig.de/wifa
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Bauwesen / Architektur, Biologie, Gesellschaft, Meer / Klima, Politik, Recht, Umwelt / Ökologie, Wirtschaft
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungs- / Wissenstransfer, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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