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12.08.1999 13:18

Gedächtnis bei sprachauffälligen Kindern

Gabriele Rutzen Kommunikation und Marketing
Universität zu Köln

    Instabile Speicherung
    Gedächtniskapazität bei sprachauffälligen Kindern

    Sprachauffällige Kinder im Grundschulalter haben sowohl Schwierigkeiten bei der Informationsaufnahme als auch eine eingeschränkte Gedächtniskapazität. Im Unterschied zu sprachunauffälligen Kindern gelingt es ihnen weniger gut, Wortlisten zu lernen und den Lerngewinn gegen eine Ablenkung aufrecht zu erhalten. Zu diesem Ergebnis gelangt eine Forschergruppe unter der Leitung von Professor Dr. Gerhard W. Lauth vom Seminar für Heilpädagogische Psychologie und Psychiatrie der Universität zu Köln.

    An der Untersuchung nahmen 123 Grundschüler und 110 Sprachheilschüler teil. Bei den letzteren zeigten 91 Prozent Verzögerungen in der Sprachentwicklung und ca. 60 Prozent Artikulationsstörungen sowie Einschränkungen beim Wortschatz. Ca. 40 Prozent der Sprachheilschüler ließen Verhaltensauffälligkeiten
    erkennen.

    Sprachauffällige Kinder haben bereits Schwierigkeiten bei der Informationsaufnahme. In aufeinanderfolgenden Versuchsdurchgängen lernen sie weniger Worte hinzu. Aber auch das Abrufen von einmal gelernten Informationen gelingt ihnen deutlich schlechter. Die differenzierten Ergebnisse der Forschergruppe, die die sprachauffälligen und -unauffälligen Kinder mehrere Lerndurchgänge am Computer absolvieren ließen, belegen, daß die sprachverzögerten Kinder weniger gut lernen. Sie vergessen das Gelernte aber auch eher, was auf eine größere Irritierbarkeit, Begriffsunsicherheit und geringere Behaltensstabilität zurück zu führen ist. Dies weist nach Auffassung der Kölner Heilpädagogen auch auf eine Einschränkung in der Gedächtnisnutzung hin.

    Diese Unterschiede sind vor allem in der differierenden Intelligenz und im aktiven Wortschatz begründet. Mangelnde Wortkenntnisse und geringere Lesefertigkeit führen bei den sprachauffälligen Kindern zu geringerer Lernleistung. Die geringere Fähigkeit, einmal Gelerntes zu behalten, ist nach Auffassung der Kölner Heilpädagogen unter anderem auf ineffiziente Gedächtnisstrategien zurückzuführen. Ein Teil der Ergebnisse wird auch durch die mangelnde Lesefertigkeit der sprachauffälligen Kinder hervorgebracht, die die Schwierigkeiten bei der Informationsaufnahme und bei der Speicherung der Informationen verstärken; denn durch das langsamere Lesen bleibt weniger Zeit für das Einprägen, und die Speicherung bleibt somit instabliler.

    Verantwortlich: Dr. Wolfgang Mathias

    Für Rückfragen steht Ihnen Professor Dr. Lauth unter den Telefonnummern 0221/470-5520 und 0221/470-5514, der Fax-Nummer 0221/470-5576 und der Email-Adresse gerhard.lauth@uni-koeln.de zur Verfügung.
    Unsere Presseinformationen finden Sie auch im World Wide Web (http://www.uni-koeln.de/organe/presse/pi/index.html.

    Für die Übersendung eines Belegexemplares wären wir Ihnen dankbar.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Pädagogik / Bildung
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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