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Wissenschaft
Am 30. April 1975 endete der Krieg in Vietnam, einer der längsten und blutigsten Kriege des 20. Jahrhunderts. Eine Vortragsreihe mit dem Titel "Der Vietnamkrieg: 30 Jahre Krieg, 30 Jahre Erinnern" blickt aus diesem Anlass auf drei Jahrzehnte der Erinnerungskultur in den USA zurück. Der Lehrstuhl für Amerikanistik der Universität Erlangen-Nürnberg veranstaltet diese Reihe in Zusammenarbeit mit der Sektion Nordamerika des hiesigen Zentralinstituts für Regionalforschung, der Bayerischen Amerika-Akademie und dem Deutsch-Amerikanischen Institut (DAI) in Nürnberg. Zu Beginn am Montag, 7. November 2005, um 19.00 Uhr im AmerikaHaus Nürnberg steht die Frage: "Wer ist schuld am Vietnamkrieg?", gestellt von Prof. Dr. Stefan Gierling von der Universität Regensburg.
Als die letzten amerikanischen Soldaten in Hanoi ihren Hubschrauber bestiegen, verließen sie ein Land, das mit dem heute von der Touristikbranche angepriesenen "Urlaubsparadies" nichts gemein hatte. Stattdessen war und wurde Vietnam der Stoff, aus dem amerikanische Alpträume sind. Die Erfahrung mit diesem Krieg ist seither fester Bestandteil und Bezugspunkt US-amerikanischer politischer Kultur. Individuell wie kollektiv hält die Auseinandersetzung mit diesem Teil der jüngsten Vergangenheit unvermindert an. Jeder Präsidentschaftswahlkampf in den USA führt dies erneut vor Augen. In letzter Zeit dient der Vietnamkrieg zunehmend als Folie für die Interpretation aktueller Ereignisse: den 'Krieg gegen den Terrorismus' und den Krieg im Irak.
Wie sich die Erinnerungen an den Vietnamkrieg kulturell niederschlagen, beleuchtet diese Vortragsreihe. Filme wie Apocalypse Now, Full Metal Jacket, Rambo und The Deer Hunter werden dabei ebenso betrachtet wie Fernsehserien, Fotografien, literarische und autobiografische Dokumente und Gedenkstätten wie das Vietnam Memorial in Washington D.C. Letztlich wird auch den Akzenten Rechnung getragen, die vietnamesische und vietnamesisch-amerikanische Intellektuelle, Künstler und Künstlerinnen gesetzt haben, womit sie US-amerikanische Innenperspektive um eine Außenperspektive erweitern.
Die insgesamt neun Vorträge im Wintersemester 2005/2006 finden an wechselnden Orten zu unterschiedlichen Uhrzeiten statt. Das genaue Programm ist unter http://regionalforschung-erlangen.de/Nordamerika/FAUNAC0506.pdf einsehbar. Bis auf das Eingangsreferat von Prof. Bierling und den Abschlussvortrag über Lyndon B. Johnson und Robert McNamara von Prof. Dr. Andreas Falke, Universität Erlangen-Nürnberg, am 6. Februar 2006 werden alle Vorträge in englischer Sprache gehalten.
Weitere Informationen:
Dr. Petra Bendel
Zentralinstitut für
Regionalforschung
Tel.: 09131/85-22368
pabendel@phil.uni-erlangen.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Politik, Recht
regional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Publikationen
Deutsch
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