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Wissenschaft
Von der Sicherheit von Blutprodukten bis zur Gewinnung von Blutstammzellen für die Knochenmarktransplantation reicht das Spektrum der Themen, die vom 5. bis 8. Oktober beim Kongress der Deutschen gesellschaft für Transfusionsmedizin und Immunhämatologie in Münster diskutiert werden.
Das Risiko, sich durch eine Bluttransfusion mit gefährlichen Krankheitserregern zu infizieren, ist heute minimal. Gleichwohl kommt es vereinzelt zu spektakulären Ereignissen, die in der Bevölkerung immer wieder Besorgnis hinsichtlich der Sicherheit von Blutkonserven auslösen. Wie es derzeit tatsächlich um die Sicherheit von Blutkonserven und Produkten aus Spenderblut bestellt ist, welche technischen Fortschritte Fachleute heute beim Nachweis möglicher Krankheitserreger in Blutprodukten erzielt haben und welche Perspektiven diese neue Techniken für einen künftig noch größeren Schutz vor viralen und bakteriellen Infektionen bedeuten, wird beim Kongress der Deutschen Gesellschaft für Transfusionsmedizin und Immunhämatologie erörtert, zu dem vom 5. bis 8. Oktober 1999 rund 1000 Teilnehmer in der Halle Münsterland in Münster erwartet werden.
Organisator dieser Veranstaltung ist das Institut für Transfusionsmedizin der Universität Münster, dessen Direktor Prof. Dr. Dr. Walter Sibrowski als Kongresspräsident fungiert. Im Mittelpunkt der Vorträge und Diskussionen stehen neben der Sicherheit von Blutprodukten unter anderem auch Fortschritte der Transfusionsmedizin bei der Gewinnung von Blutstammzellen für eine Knochenmarktransplantation. Nur in selten Fällen wird eine Knochenmarkspende heute noch im engeren Sinne des Wortes, das heißt durch eine Entnahme von Mark aus den Knochen des Spenders, durchgeführt. Vielmehr ist Knochenmarkspende heute meistens eine spezielle Form der Blutspende, da die Knochenmarkzellen, die für die ständige Erneuerung aller Blutzellen sorgen, auch aus normalem Venenblut gewonnen werden können. Auf dem Kongress in Münster werden alle aktuellen Methoden der Gewinnung, Charakterisierung und Lagerung von Blutstammzellen diskutiert und die Therapie bei verschiedenen Krankheitsbildern vorgestellt.
Zu den weiteren Tagungsschwerpunkten zählt die Qualitätskontrolle, die in Zeiten knapper Mittel und kritischer Diskussionen um medizinische Behandlungsverfahren zunehmend an Bedeutung gewinnt. Die Bluttransfusion ist eine der ersten ärztlichen Maßnahmen, die im vorigen Jahr durch ein eigenes Gesetz, das Transfusionsgesetz, detailliert geregelt wurde. Nunmehr steht die Umsetzung der gesetzlich geforderten Maßmnahmen zur Debatte. Gewinnung, Verbrauch und Nebenwirkungen von Blutkonserven und Blutprodukten sollen zentral erfasst und beobachtet werden, um möglicherweise nachteilige Veränderungen frühzeitig zu erkennen.
Intensiv erörtert werden beim großen Transfusionsmediziner-Kongress in Münster darüber hinaus aktuellen Aspekte im Zusammenhang mit der Transfusion von Trombozyten, das heißt mit den im Rahmen der Blutgerinnung bedeutsamen Blutplättchen. Auch bei den Trombozyten gibt es verschiedene Blutgruppen und Unverträglichkeitsreaktionen. In Münster wird unter anderem über die Bedeutung gentechnischer Verfahren berichtet, die sich heute bei der Diagnostik der Blutplättchen-eigenen Blutgruppen mehr und mehr durchgesetzt haben. Weitere Themenschwerpunkte sind moderne Möglichkeiten zur Diagnostik und Therapie von Blut- Unverträglichkeiten im Rahmen der Schwangerschaft. Gelegentlich kommt es im Blut der Mutter zur Bildung von Antikörpern gegen das Blut ihres ungeborenen Kindes, was zu einer gesundheitlichen Gefährdung des Kindes führen kann.
Hinweis an Redaktionen:
Anlässlich des Kongresses findet am 5. Oktober um 13 Uhr eine Pressekonferenz in der Halle Münsterland statt.
http://www.dgti.de/veranst/congress/
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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