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Wissenschaft
Als Preisträgerin 2006 im Gottfried Wilhelm Leibniz-Programm der Deutschen Forschungsgemeinschaft wurde HD Dr. Gyburg Radke bestimmt. Sie erhält zusammen mit zehn anderen Wissenschaftlern den höchstdotierten deutschen Förderpreis. Die 30-Jährige, mit großem Abstand die Jüngste der Preisträger, lehrt an der Philipps-Universität Klassische Philologie und Philosophie. Mit dem Leibniz-Preis erhält sie eine Fördersumme von 1,55 Millionen Euro, die sie in einem Zeitraum von fünf Jahren flexibel für ihre Forschungsarbeiten einsetzen kann.
Natürlich freue sie sich sehr über diesen Preis: "Er bedeutet einerseits eine große Auszeichnung für meine Arbeit und andererseits gerät dadurch die Klassische Philologie wieder stärker in den Blick und wird als Grundlagenfach in den Geisteswissenschaften gestärkt", erklärt Radke. Vizepräsident Dr. Herbert Claas, der als einer der ersten gratulierte, sieht die Leistungskraft der Philipps-Universität bestätigt: "Dieser Leibniz-Preis an eine Marburgerin ist ein weiteres Beispiel dafür, dass an Philipps-Universität mit ihrem klassischen Fächerspektrum absolute Spitzenleistung in der Wissenschaft entstehen." Unter den elf Marburger Leibniz-Preisträgern ist Radke die erste Frau und die erste Preisträgerin in den Geisteswissenschaften.
Die Altertumswissenschaftlerin beschäftigt sich mit nahezu allen Bereichen der griechischen Geistesgeschichte. Dabei forscht sie sowohl in der antiken Philosophie als auch in der klassischen Literatur, zwei Bereiche, die bislang zumeist streng voneinander getrennt untersucht wurden. Ihre Arbeit zeichne sich insbesondere dadurch aus, dass sie ihre altertumswissenschaftlichen Forschungsprojekte in größere kulturgeschichtliche und hermeneutische Zusammenhänge stelle, so die Jury. Mit ihrem Fächergrenzen überschreitenden Ansatz habe sie wesentliche Beiträge zur Rezeptionsgeschichte der Antike vorgelegt.
Die gebürtige Marburgerin Radke, die von 1994 bis 1999 an der Philipps-Universität Klassische Philologie und Archäologie studierte (mit zwei Semestern Studium an der Heidelberger Universität), promovierte 2001 bei Professor Dr. Arbogast Schmitt und schloss 2003 ihre Habilitation ab. Seit ihrer Rückkehr von einem Forschungsaufenthalt an der Harvard University 2004 ist sie Hochschuldozentin in Marburg. Sie hat zudem Lehrstuhlvertretungen in Münster und Heidelberg übernommen und vertritt zurzeit den Lehrstuhl für Lateinische Philologie an der Universität Marburg.
Das Leibniz-Programm wurde 1985 eingerichtet mit dem Ziel, die Arbeitsbedingungen herausragender Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu verbessern, ihre Forschungsmöglichkeiten zu erweitern, sie von administrativem Arbeitsaufwand zu entlasten und ihnen die Beschäftigung besonders qualifizierter Nachwuchswissenschaftler zu erleichtern. Für den Preis können Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus allen Fachgebieten nominiert werden. Dieses Jahr lagen insgesamt 148 Vorschläge vor. Mit der Vergabe von elf neuen Leibniz-Preisen erhöht sich die Zahl der bisher im Leibniz-Programm vergebenen Preise auf 239. Davon kommen 52 aus den Geisteswissenschaften, 67 aus den Biowissenschaften, 85 aus den Naturwissenschaften und 35 aus den Ingenieurwissenschaften.
Die feierliche Verleihung der Preise im Gottfried Wilhelm Leibniz-Programm für 2006 durch den Präsidenten der DFG, Professor Ernst-Ludwig Winnacker, findet am 8. Februar 2006 in der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften in Berlin statt.
Kontakt
Dr. Gyburg Radke, E-Mail: radke@staff.uni-marburg.de
http://staff-www.uni-marburg.de/%7Eradke/welcome.html - Homepage von Gyburg Radke
http://www.uni-marburg.de/forschung/forschungsprofil/preise-leibniz - Marburger Preisträger:
Dr. Gyburg Radke mit Marburger Vizepräsident Dr. Herbert Claas
Hellmuth Grassmann
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Dr. Gyburg Radke
Hellmuth Graßmann
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Philosophie / Ethik, Religion, Sprache / Literatur
überregional
Personalia
Deutsch
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