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17.09.1999 00:00

Neue Sportfakultät für die Technische Universität München

Dieter Heinrichsen M.A. Corporate Communications Center
Technische Universität München

    Mit der Gründung einer neuen Sportfakultät sollen die Sportwissenschaften an der Technischen Universität München neu strukturiert werden. Wie Wissenschaftsminister Hans Zehetmair bei der Präsentation einer Broschüre über die neue Fakultät für Sportwissenschaft durch den Präsidenten der TUM, Prof. Dr. Dr. h.c. Wolfgang A. Herrmann, und Vizepräsident Professor Dr. Arnulf Melzer am 17. September in München betonte, sind mit der Neugründung hohe Erwartungen verbunden.

    Für Prof. Dr. Wolfgang Herrmann bedeutet das Erbe der Olympischen Spiele 1972 in München eine hohe Verpflichtung. "Citius, altius, fortius - das Motto bedeutet nicht nur Kräftemessen, sondern der immerwährende Aufbruch zu neuen Horizonten." Die im Anschluß an die Olympischen Spiele vor bald 30 Jahren an der TUM entstandene Sportausbildung soll jetzt mit den Kerngebieten der Hochschule zur Symbiose gebracht werden. Herrmann dazu: "Der Sport ist in seinen wissenschaftlichen Grundlagen ein exzellentes Beispiel für Interdisziplinarität: Ohne Medizin, Ernährungswissenschaft, Naturwissenschaften und Ingenieurwesen würde der Sport in der reinen Empirie stecken bleiben. In der Verschränkung ist unser Ansatz als Technische Universität."

    Der TU-Präsident erläutert in der soeben erschienenen, an die Studierenden wie an die breite Öffentlichkeit gerichteten Broschüre, das wissenschaftliche Konzept und das daraus resultierende eigenständige akademische Profil der neuen Fakultät für Sportwissenschaft der Technischen Universität München. Es sind dies vor allem die Öffnung nach außen zu Wirtschaft, Gesellschaft, Politik und Medien sowie die interdisziplinäre Orientierung.

    Die neue Fakultät für Sportwissenschaft der TUM will ihren Beitrag dazu leisten, die wesentlichen Herausforderungen moderner Hochschulpolitik zu meistern:

    - anwenderorientierte Lehre und Forschung
    - berufsbezogenes Studium
    - Elitenbildung
    - Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses
    - Wettbewerb zwischen Hochschulen
    - Vernetzung zwischen universitärer Forschung und Wirtschaft.

    Die Verknüpfung von Theorie und Praxis durch integrative Struktur und anwendungsorientierte Lehre und Forschung - dies ist das Grundkonzept der neuen Sportfakultät, wie sie die Broschüre zusammenfaßt.

    Bisher waren Theorie und Praxis des Sports an der TU München organisatorisch getrennt. Ganz anders in der neuen Fakultät. Hier soll die Sportpraxis so eng wie möglich mit Lehre und Forschung verbunden werden. Hierzu wird dieser Bereich umstrukturiert: Die Abteilung Sportlehrerausbildung des Sportzentrums wird in die Fakultät für Sportwissenschaft integriert, die Abteilung Hochschulsport wird zu einer Zentraleinheit der Technischen Universität München und die Abteilung Verwaltung wird an die Zentralverwaltung der TUM angegliedert. Stärker als bisher wird der Hochschulsport das Engagement studentischer und außeruniversitärer Übungsleiter nutzen, was den Praxisbezug fördert.

    Sport, Ernährung, Bewegung und Gesundheit; Sport, Medien und Öffentlichkeit; Sport und Technik - dies werden die neuen Akzente der Sportfakultät sein, verbunden mit neuen Lehrstühlen.

    Die Gesundheitswissenschaft schlägt eine Brücke von der Sportfakultät zu den ebenfalls zur Technischen Universität gehörenden "Life and Food Sciences" in Weihenstephan. Die dort derzeit erfolgende Strukturmodernisierung wird auch die Verbindungen zur Sportwissenschaft stärken, namentlich in der Ernährungswissenschaft.

    Den Erfordernissen der Berufsfelder entsprechend ist das Ausbildungsspektrum in der Sportpraxis hochdifferenziert: 12 verbindliche Grundsportarten, 18 wählbare Spezialsportarten sowie zielgruppenorientierte Lehrangebote in Bereichen wie Rehabilitations-, Behinderten- oder Hochleistungssport. In der neuen Sportfakultät, die Wissenschaft und praktische Ausbildung unter einem Dach vereinigt, soll eine Struktur geschaffen werden, die das Zustandekommen praxisbezogener Forschung erleichtert.

    Sport und Medizin gehen an der TUM eine enge Verbindung ein durch den Lehrstuhl, durch die Klinik und Poliklinik Orthopädie und Sportorthopädie sowie durch den Lehrstuhl und die Poliklinik für Präventive und Rehabilitative Sportmedizin. Angestrebt wird eine eigene Professur für Gesundheitswissenschaft, die die gesamte Bandbreite des Bereichs Public Health abdeckt. Die ebenfalls an der TUM aufgebaute Sportbiomechanik ist eine junge Wissenschaft, die zwischen der Medizin und den Ingenieurwissenschaften angesiedelt ist. Die vorgesehene Professur für Sportbiomechanik wird die erste ihrer Art in Deutschland sein. An der TUM wird ein Kompetenzzentrum für angewandte Sportbiomechanik entstehen.

    Die Richtung ist eindeutig: An der Technischen Universität München wird künftig die Sportwissenschaft dem Charakter einer Querschnittswissenschaft gerecht. Dadurch wird der integrative, interdisziplinäre Ansatz der Fakultät für Sportwissenschaft in Lehre und Forschung unterstützt. Bayern schafft sich an der TUM ein Center of Excellence der Sportwissenschaft. Hier kann sportspezifische Spitzenforschung mit solcher in den Ingenieur- und Naturwissenschaften, der Medizin und den Ernährungswissenschaften zusammengeführt werden. Mit einem Bayerischen Forschungs- und Technologiezentrum für Sportwissenschaft (BFTS) möchte sich die TUM ein unverwechselbares sportwissenschaftliches Profil aneignen. Hier werden von Anfang an Schnittstellen mit anderen Fakultäten und Disziplinen genutzt. Hoch im Kurs steht die Zusammenarbeit mit Verbänden und Vereinen des Sports. In Bayern gibt es rund 11.000 Sportvereine.

    Aber auch der Breitensport behält seinen Stellenwert: Die TUM stellt weiterhin die sportliche Betreuung der Studierenden aller Münchner Hochschulen sicher. Durchschnittlich 15.000 Studierende nutzen die Sporteinrichtungen der TUM auf dem Olympia-Hochschulsportgelände.

    Die neue Broschüre über die Fakultät für Sportwissenschaft ist zu beziehen über:

    Technische Universität München
    Fakultät für Sportwissenschaft (in Gründung)
    Conollystr. 32
    80809 München
    Tel.: 089/289-24600


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Sportwissenschaft
    überregional
    Studium und Lehre
    Deutsch


     

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