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Wissenschaft
Die Geschichte der Enzyklopädien, die es seit Erfindung des Buchdrucks in großer Zahl und Vielfalt gab, ist bis heute nicht geschrieben. Am 7. Januar 2006 eröffnet die Universitätsbibliothek Leipzig aber eine Ausstellung, die ihre Besucher in die Wissenswelten der Gutenbergepoche entführen und damit einen Einblick in die abwechslungs- und abbildungsreiche Tradition der Wissensbücher bis 1750 geben wird.
Tiere und Pflanzen, technische Geräte und historische Personen, Kochrezepte und Länderkunde: Das Feld des praktischen Wissens gehört schon früh ganz wesentlich zur Buchkultur. Die Neugier unserer Vorfahren war nicht weniger groß als heute, auch wenn im Internet von damals noch mit der Hand geblättert werden musste. Das Wissen über ferne Länder und Tiere, Heilkräuter, Schicksale und Benimmregeln war ebenso bedeutsam wie das Wissen über Anatomie und Technik.
Den Endpunkt der Ausstellung bildet das Jahr 1750, der Erscheinungszeitpunkt des größten enzyklopädischen Buchprojektes aller Zeiten. Das ''Große vollständige Universal-Lexicon'' des jungen Verlegers Johann Heinrich Zedler ist eine Synthese des Wissens, die es nie zuvor gegeben hatte: 68 Bände mit ca. 290.000 Artikeln und etwa 300.000 Verweisungen. In vieler Hinsicht stellt das ''Universal-Lexicon'' die Wissenssumme der Frühen Neuzeit dar. Der 7. Januar 2006 ist der 300. Geburtstag des Verlegers Zedler und damit ein angemessener Tag für eine Ausstellung zum Thema ''Woher wissen wir, was wir wissen?''.
Ermöglicht wurde die Ausstellung durch eine zweijährige Kooperation zwischen der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel und der Universitätsbibliothek Leipzig. Es gibt einen umfangreichen, farbig bebilderten Katalog für beide Ausstellungsorte, der bei der Wissenschaftlichen Buchgesellschaft in Darmstadt verlegt wird. Ausstellungsmacher und Herausgeber des Katalogs ist Ulrich Johannes Schneider, der - ohne dass dies in irgendeiner Weise vorherzusehen war - von Wolfenbüttel nach Leipzig wechselt, wo er ab dem 1. Januar 2006 als Nachfolger von Dr. Ekkehard Henschke Direktor der Universitätsbibliothek sein wird und die Ausstellung im eigenen Hause eröffnen kann. Professor Schneider leitet ein von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördertes Projekt zur sachlichen Erschließung von Zedlers ''Universal-Lexicon'' und hat sich in mehreren Aufsätzen mit diesem Mammutwerk befasst. Zu Zedler wird er auch bei der Eröffnung am 7. Januar 2006 um 15.00 Uhr im Vortragssaal der Bibliotheca Albertina sprechen.
Ausstellungsdauer: 7.1. - 28.4.2006
geöffnet: Montag-Freitag 9-20 Uhr, Samstag 12-16 Uhr, Eintritt frei
Weitere Informationen:
Ulrich Johannes Schneider
Telefon: 0162-4268588
E-Mail: schneider@hab.de
www.ub.uni-leipzig.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Sprache / Literatur
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Publikationen
Deutsch

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