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Geographen starten am 11. Januar Vortragsreihe an der Universität Jena
Jena (04.01.06) Lawinenabgänge, Tsunamis, Überflutungen - all das sind aktuelle Beispiele für Naturgefahren. "Im Gegensatz zu einem Naturereignis spricht man von einer Naturgefahr, wenn für den Menschen eine Bedrohung ausgeht, wie es etwa bei einer Hangrutschung in bewohntem Gebiet der Fall ist", erläutert Hannes Müller Schmied von der Universität Jena. "In stets wachsendem Maße gehen einer Naturgefahr anthropogene Veränderungen voraus, z. B. die Besiedlung in potenziell gefährdeten Gebieten", so der Geograph weiter.
Die Erforschung von Naturgefahren ist aufgrund ihrer komplexen Entstehungs- und Wirkungsketten nur interdisziplinär möglich. Die naturwissenschaftliche Sicht auf die natürlichen Prozesse muss mit dem gesellschaftswissenschaftlichen Aspekt zu den davon ausgehenden Gefahren verknüpft werden. Ziel solcher Forschungen zu Naturgefahren ist die Entwicklung von Warnsystemen - wie etwa das deutsche Frühwarnsystem für Tsunamis beweist - und die Einschätzung von möglichen Gefahren für Siedlungsgebiete.
Dies greift eine neue Vortragsreihe des Instituts für Geographie der Universität Jena und der Thüringer Geographischen Gesellschaft auf. Anhand konkreter Beispiele werden Naturgefahren aus dieser interdisziplinären Sicht vorgestellt. Den Auftakt macht am 11. Januar Dr. Martin Gude von der Universität Basel. Er thematisiert Naturgefahren in Hochgebirgen. Der Klimawandel und die intensive Nutzung durch Menschen erhöht dort die Gefahr. Gude wird darlegen, wie die Gesellschaft in solchen Regionen mit der ständigen Gefahr umgeht und sich davor schützt.
Der Vortrag am 18. Januar von Dr. Achim Daschkeit von der Universität Kiel behandelt Naturgefahren in Küstenräumen. Diese intensiv genutzten Räume bergen aufgrund von teilweise hohen Abtragungsraten, aber auch durch Tsunamis hohe Gefährdungen für die Bevölkerung. Daschkeit wird v. a. Ansätze des Risikomanagements vorstellen, die entsprechenden Einfluss auf die Raumordnung bzw. -planung haben.
Im letzten Vortrag dieser Reihe befasst sich am 25. Januar Alexander Blöchl von der Universität Bamberg mit der ökonomischen Analyse und Bewertung von Naturgefahren. Hierbei werden gravitative Massenbewegungen wie Hangrutschungen am Beispiel der Schwäbischen Alb und ihre Prozesse erläutert sowie Schadenspotenziale dargestellt.
Der Vortrag am 11. Januar beginnt um 18.30 Uhr, die anderen beiden (18. und 25.1.) jeweils um 18.00 Uhr im Hörsaal des Geographischen Instituts (Löbdergraben 32). Interessenten sind herzlich eingeladen, der Eintritt ist frei.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Geowissenschaften, Gesellschaft
regional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
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