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21.05.1995 00:00

Chlorparaffin-Produktion bei Hoechst

Dr. Rainer Weihofen Unternehmenskommunikation F821
Hoechst AG

    Hoechst beschließt Einstellung der Produktion von Chlorparaffinen

    Hoechst hat beschlossen, die Herstellung von Chlorparaffinen bis Ende 1998 vollständig einzustellen. Die Aufgabe der Produktion kurzkettiger Chlorparaffine soll bis Ende 1995 erfolgen.

    Hoechst hat beschlossen, die Produktion von Chlorparaffinen an allen Standorten bis Ende 1998 vollständig einzustellen. Wesentlich für diese Entscheidung ist die Einschätzung, daß für das Geschäft mit Chlorparaffinen keine ausreichende Rentabilität erzielt werden kann.

    Hoechst stellt jährlich rund 20.000 Tonnen Chlorparaffine her und erzielt damit einen Umsatz von etwa 35 Millionen Mark. Die Produktion erfolgt vor allem im Werk Gersthofen. Darüber hinaus verfügt Hoechst über eine Produktionsanlage mit einer Kapazität von 1.400 Tonnen am Standort Suzano (Brasilien). Hoechst hat am Weltmarkt einen Anteil von etwa 7 Prozent und ist der einzige Hersteller in Deutschland.

    Chlorparaffine sind chlorierte Kohlenwasserstoffe, die in verschiedenen Kettenlängen für unterschiedliche Einsatzgebiete hergestellt werden. Die kurzkettigen Chlorparaffine werden hauptsächlich als Bestandteil von Kühlschmierstoffen für die industrielle Metallbearbeitung eingesetzt. Dagegen dienen mittel- und langkettige Chlorparaffine überwiegend als Flammschutzmittel und Weichmacher in Gummi und Kunststoffen.

    Chlorparaffine sind nach heutigem Kenntnisstand als umweltrelevante Stoffe zu betrachten. Dies gilt insbesondere für die kurzkettigen Produkte. Durch sachgerechte Herstellung, Anwendung und Entsorgung muß daher der Eintrag in die Umwelt vermieden werden. So haben mittlerweile die meisten Anwender in Deutschland die Handhabung kurzkettiger Chlorparaffine in Form wäßriger Emulsionen eingestellt. Statt dessen werden verstärkt Kühlschmierstoffe auf Mineralölbasis eingesetzt, für die es etablierte Entsorgungswege gibt.

    Hoechst wird seine Kunden bei der Umstellung auf Ersatzprodukte für Chlorparaffine weiter unterstützen. Für einzelne Anwendungsgebiete hat Hoechst bereits Substitute - etwa auf der Basis von Phosphorsäureestern - entwickelt. Für andere Anwendungen sind Ersatzstoffe derzeit jedoch noch nicht vorhanden, so daß weitere Entwicklungsarbeiten erforderlich sind.

    Die Einstellung der Produktion von Chlorparaffinen wird einschneidende Konsequenzen für das Werk Gersthofen haben. Ziel des Unternehmens ist es trotzdem, den Standort langfristig zu sichern. Dazu werden nun Konzepte zur Umstrukturierung erarbeitet, die zeitlich mit der Einstellung der Produktion einhergehen muß.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Es wurden keine Arten angegeben
    Deutsch


     

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