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Wissenschaft
Am 1. November 1999 vollendet der emeritierte Ordinarius für Arbeits- und Sozialmedizin der Universität Erlangen-Nürnberg, Prof. Dr. med. Helmut Valentin, sein 80. Lebensjahr.
Prof. Dr. Valentin wurde 1964 auf den Ordentlichen Lehrstuhl für Arbeits- und Sozialmedizin der Universität Erlangen-Nürnberg berufen. Bis 1989 war er gleichzeitig Direktor des Instituts für Arbeits- und Sozialmedizin und der Poliklinik für Berufskrankheiten. Als erster arbeitsmedizinischer Ordinarius des Bundesgebietes setzte er in Forschung und Lehre Maßstäbe, die von seinem bayerischen Tätigkeitsbereich ausstrahlend der deutschen Arbeitsmedizin weltweite Anerkennung verschafften. Dank seines Engagements, seiner Innovationskraft und seiner Kreativität wurde die deutsche Arbeitsmedizin im internationalen Wissenschaftswettbewerb rasch konkurrenzfähig. Zahlreiche wichtige arbeitsmedizinische Probleme konnten so auch durch seine Anstöße und seine wissenschaftlichen Untersuchungen wie auch die seiner Mitarbeiter gelöst werden. Dies dokumentieren die zahlreichen wissenschaftlichen Veröffentlichungen in renommierten internationalen Fachzeitschriften. Diese Tatsache wird auch dadurch unterstrichen, daß Prof. Dr. Valentin zweimal - 1969 und 1977 - einen Ruf auf außerbayerische arbeitsmedizinische Ordinariate erhielt, die er jedoch ablehnte. Welche Ausstrahlungskraft gleichzeitig aber die Erlanger Schule von Prof. Dr. Valentin hatte, geht daraus hervor, daß während seiner aktiven Zeit fünf seiner Mitarbeiter auf arbeitsmedizinische Ordinariate berufen wurden.
Prof. Dr. Valentin hatte zahlreiche ehrenamtliche Funktionen inne, die es ihm ermöglichten, seine Konzepte über eine zunkunftsorientierte Arbeitsmedizin über sein eigentliches Tätigkeitsfeld hinaus weiterzutragen. So war er von 1967 bis 1973 und von 1982 bis 1985 Präsident der Deutschen Gesellschaft für Arbeitsmedizin und nach seiner Tätigkeit als Dekan der Erlanger Medizinischen Fakultät von 1969 bis 1970 über fünf Wahlperioden von 1971 bis 1985 Präsident des Vorstandes des Medizinischen Fakultätentages der Bundesrepublik Deutschland einschließlich Berlin-West. Von 1973 bis 1991 war er Präsident der Bayerischen Akademie für Arbeits- und Sozialmedizin in München. Auf Bundesebene hat er sich insbesondere während seiner Tätigkeit als Vorsitzender der Sektion "Arbeitsmedizin" des Ärztlichen Sachverständigen-Beirates beim Bundesminister für Arbeit und Sozialordnung in Bonn von 1973 bis 1990, als Mitglied des wissenschaftlichen Beirates für das Sanitäts- und Gesundheitswesen beim Bundesminister der Verteidigung in Bonn von 1979 bis 1987, als Mitglied des Bundesgesundheitsrates beim Bundesministerium für Jugend, Familie und Gesundheit in Bonn von 1981 bis 1989 und als Mitglied des ärztlichwissenschaftlichen Beirates der Bundesärztekammer in Köln von 1965 bis 1989 Verdienste erworben. Darüber hinaus war er auf Bundesebene wie auch international in zahlreichen weiteren Fachgremien als Sachverständiger tätig.
Auch nach seinem Ausscheiden aus dem aktiven Dienst ist er unverändert im Interesse der Arbeitsmedizin und der Sozialmedizin tätig. So ist er bis heute seit 1966 Mitglied des Editorial Boards und Gutachter der renommierten International Archives of Occupational and Environmental Health sowie Mitglied der Schriftleitung der Fachzeitschrift Arbeitsmedizin, Sozialmedizin, Umweltmedizin. Unverändert fachlich geschätzt sind auch seine weiterhin von ihm veröffentlichen Artikel zu Grundsatzfragen der Arbeits- und Sozialmedizin.
Professor Dr. Valentin ist seit 1973 Träger des Bundesverdienstkreuzes Erster Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland, seit 1979 des Bayerischen Verdienstordens, seit 1982 Inhaber der Bayerischen Staatsmedaille für soziale Verdienste und seit 1989 Träger des Ehrenkreuzes für Wissenschaft und Kunst Erster Klasse der Republik Österreich.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Personalia
Deutsch
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