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03.11.1999 14:48

Sturm und Drang in Westfalen

Norbert Frie Stabsstelle Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
Westfaelische Wilhelms-Universität Münster

    Eine Ausstellung zum 250. Geburtstag von Anton Matthias Sprickmann, dem ersten bedeutenden Dichter Westfalens, ist vom 5. November bis 23. Dezember 1999 in der Universitäts- und Landesbibliothek Münster zu sehen.

    Die Leidenschaft war groß, doch sie währte nicht sein ganzes Leben: Wild lebte Anton Matthias Sprickmann seine Neigungen in seiner Jugend aus, produzierte Dramen, Erzählungen und Gedichte en masse, verstrickte sich in Liebschaften und warf mit dem Geld um sich. Doch bereits mit 30 Jahren wandte sich der promovierte Jurist von der Dichtkunst ab und wurde wenig später Professor an der 1780 gegründeten Universität Münster. Seine Zeitgenossen umschwärmten den wilden Jüngling, heute ist er fast vergessen neben Dichtern wie Goethe, Schiller oder Annette von Droste-Hülshoff, zu deren Förderern er zählte.

    Zum 250. Geburtstag Sprickmanns in diesem Jahr veranstaltet die Universitäts- und Landesbibliothek Münster eine Ausstellung, die die unterschiedlichen Apekte im Leben des "ersten bedeutenden Dichters Westfalens" sichtbar machen will und am 5. November um 16 Uhr im Ausstellungspavillon der Bibliothek am Krummen Timpen eröffnet wird. Die Eröffnung findet ziemlich genau an der Stelle des Krummen Timpen statt, an der vor 250 Jahren das Geburtshaus von Anton Matthias Sprickmann stand.

    Um dem Leben Sprickmanns gerecht zu werden, haben sich Wissenschaftler verschiedener Disziplinen zusammengetan: Germanisten, Historiker, Kunstgeschichtler, Theologen, Musikwissenschaftler und Juristen werfen einen Blick auf diesen radikalen Menschen, der sein Seelenleben in seinen Werken bis zum Exzess ausbreitete und die Mittelmäßigkeit verabscheute. "Das Ideal der Dichtkunst ist der leidenschaftliche Mensch. Daher auch selten ein Mensch, der sich nicht selbst geschildert hätte", verkündete Sprickmann und inszenierte sein Leben so, dass er tatsächlich etwas zu schildern hatte. Die leidenschaftliche Ungeschminktheit, mit der er seine eigenen Seelenkonflikte schilderte, machten ihn zu einem der radikalsten Dichter des "Sturm und Drang", der ebenso radikal mit seinem Dichterleben brach.

    Mit Büchern, Schriftstücken, Bildern, Porträts von Sprickmann und seiner Familie und der Darstellung der münsterschen Förderer und Freunde wie Fürstenberg und der Gräfin von Gallitzin versucht die Universitäts- und Landesbibliothek Münster, das Leben und Werk nachzuzeichnen. Dazu kommt am Eröffnungstag ein Symposium von 9 bis 15.30 Uhr in der Aula des münsterschen Schlosses, bei dem sechs der 14 Autoren des zur Ausstellung erscheinenden Katalogs ihre Forschungsergebnisse präsentieren und einem breiteren Publikum zur Diskussion stellen werden. Zum ersten Mal werden dabei auch das rechtswissenschaftliche und rechtshistorische Werk von Sprickmann sowie seine Rolle bei der Gründung des Stadtheaters in Münster gewürdigt.

    Die Ausstellung "Anton Matthias Sprickamm (1749 - 1833). Dank Gott und Fürstenberg, daß sie mich auf den Weg brachten" im Ausstellungspavillon der Universitäts- und Landesbibliothek Münster (Krummer Timpen 3-5) ist bis 23. Dezember 1999 dienstags bis freitags von 14 bis 18 Uhr, samstags von 12 bis 17 Uhr und sonntags von 14 bis 17 Uhr geöffnet.


    Weitere Informationen:

    http://www.uni-muenster.de/Dezernat2/veranst/vst0369.htm


    Bilder

    Anton Matthias Sprickmann (1749-1833)
    Anton Matthias Sprickmann (1749-1833)

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Politik, Recht, Sprache / Literatur
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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