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Wissenschaft
1. Deutscher Hochschulrechtstag zur Privatisierung der Unikliniken
Ausverkauf der Hochschulmedizin?
Die Privatisierung der Hochschulmedizin steht im Mittelpunkt des Deutschen Hochschulrechtstags am 16. Juni 2006 an der Universität Erlangen-Nürnberg, der in diesem Jahr zum ersten Mal stattfindet. Initiatoren der Tagung sind Prof. Dr. Max-Emanuel Geis, Inhaber des Lehrstuhls für Öffentliches Recht und Leiter der Forschungsstelle für Wissenschafts- und Hochschulrecht an der Universität Erlangen-Nürnberg, und die Direktoren des Instituts für Deutsches und Europäisches Wissenschaftsrecht an der Universität zu Köln, Prof. Dr. Bernhard Kempen und Prof. Dr. Michael Sachs. Die Veranstaltung beginnt um 11.00 Uhr in der Aula des Erlanger Schlosses. Anmeldung ist bis zum 15. Mai möglich. Das Veranstaltungsprogramm und ein Anmeldeformular sind im Internet unter http://www.oer1.jura.uni-erlangen.de/Aktuell/Programm.pdf abrufbar.
Auf dem Hochschulrechtstag werden Repräsentanten aus Politik, Hochschulrecht, Hochschulmedizin und Berufsverbänden die Umbrüche in der Hochschulmedizin, das Streben nach neuen Organisationsformen an Universitätskliniken und dessen juristische Folgen erörtern. Der Verkauf der Unikliniken Gießen und Marburg an die Rhön-Klinikum AG markiert hier einen ersten Meilenstein, der bundesweit ein neues Paradigma für die Hochschulpolitik darstellt. Während sich die Befürworter dieser Entwicklung mehr Effizienz und Einsparpotentiale erhoffen, warnen Gegner vor einem Verlust an Fächerkulturen, halten Gefährdungen der Wissenschaftsfreiheit für möglich und sehen die Qualität der klinischen Ausbildung in Gefahr.
Um Chancen und Risiken der Privatisierung der Hochschulmedizin insbesondere am Beispiel des hessischen Privatisierungsmodells zu erörtern, konnten als Referenten unter anderem Prof. Dr. Joachim-Felix Leonhard, Staatssekretär im Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst, sowie Prof. Dr. Dr. h.c. Ulrike Beisiegel als Vertreterin des Medizinausschusses im Wissenschaftsrat gewonnen werden. Eine Podiumsdiskussion mit Vertretern der verschiedenen Interessengruppen bietet dem fachkundigen Publikum Gelegenheit zum Diskurs.
Der Deutsche Hochschulrechtstag soll künftig jährlich stattfinden und der wissenschaftlichen Diskussion aktueller hochschulrechtlicher und -politischer Entwicklungen ein interdisziplinäres Forum bieten.
Weitere Informationen für die Medien:
Prof. Dr. Max-Emanuel Geis
Forschungsstelle für
Wissenschafts- und Hochschulrecht
Tel.: 09131/85-29373
bzw. 26964
max-emanuel.geis@jura.uni-erlangen.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin, Politik, Recht
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen, Wissenschaftspolitik
Deutsch
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