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Wissenschaft
Der neue Präsident der Humboldt-Stiftung und ehemalige Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft, Prof. Dr. Wolfgang Frühwald, und der Philosoph Prof. Dr. Dieter Henrich werden von der Katholisch- Theologischen Fakultät der Westfälischen Wilhelms-Universität am 18. November in Münster mit dem Doktorgrad der Theologie ehrenhalber ausgezeichnet.
Dieter Henrich, geboren 1927, lehrte als Philosoph an der Freien Universität Berlin, in Heidelberg und München, nahm regelmäßige Gastprofessuren in den USA wahr und ist seit 1997 Honorarprofessor an der Berliner Humboldt-Universität, tätig. Er war unter anderem langjähriger Präsident der Internationalen Hegel-Vereinigung und gehört dem Bayerischen, der Heidelberger, der Europäischen und der Amerikanischen Akademie der Wissenschaften an. Bahnbrechend waren nicht nur seine Forschungen zur Entwicklung der klassischen deutschen Philosophie nach Kant, sondern auch seine Beiträge zu einer Theorie des Subjekts und des Selbstbewusstseins. Auch in politischen Belangen hat sich der Philosoph immer wieder zu Wort gemeldet: So 1990 mit seiner "Ethik zum nuklearen Frieden" und "Reflexionen auf dem Weg aus der deutschen Teilung".
Zu den Forschungsschwerpunkten von Wolfgang Frühwald, geboren 1935, zählen die deutsche Mystik, die religiöse Literatur des 19. und 20. Jahrhunderts, die deutschsprachige Exilliteratur zwischen 1933 und 1945 und vor allem die Literatur der deutschen Romantik. Seit 1970 an der Universität Trier-Kaiserslautern und seit 1974 in München als Ordinarius für "Neuere deutsche Literaturgeschichte", übernahm er immer wieder Gastprofessuren im Ausland und erhielt von drei ausländischen Universitäten Ehrendoktorate. Prof. Frühwald war von 1982 bis 1987 Mitglied des Wissenschaftsrates, von 1992 bis 1997 Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). Vor wenigen Tagen hat er sein neues Amt als Präsident der Alexander von Humboldt-Stiftung angetreten.
Die Katholisch-Theologische Fakultät der Universität Münster ehrte Dieter Henrich, "weil er die Theologie an ihre Verantwortung für die fortgeschrittene Moderne erinnert hat, aber auch der Philosophie nicht die Fragen erlässt, die dem bewussten Leben an den Grenzen des Wissens sich stellen". Zugleich würdigt sie seine Forschungen zum deutschen Idealismus und seine Entwürfe einer Theorie des Selbstbewusstseins, die einen wesentlichen Bezugspunkt für die aktuelle theologische Grundlagendiskussion bildeten.
Wolfgang Frühwald erhält den Ehrendoktor in Münster in Anerkennung seiner Verdienste um den interdisziplinären Diskurs und zugleich als Dank für die Entschiedenheit, mit der sein Wirken als Wissenschaftspolitiker und -organisator die Theologie zur Wahrnehmung ihrer öffentlichen Aufgabe herausfordere und ermutige. Immer wieder habe er sich wegweisend zu den Problemen und Aufgaben der Geistes- und Kulturwissenschaften in einer vom naturwissenschaftlichen Denken geprägten Wissensschaftslandschaft geäussert und wichtige Impulse für einen öffentlich zu führenden Orientierungsdialog gegeben.
Höhepunkt des akademischen Festaktes am Donnerstag, 18. November 1999, ab 10 Uhr in der Aula des Schlosses zu Münster werden die Vorträge der beiden neuen Ehrendoktoren sein: "Von der Rationalität des Glaubens" handeln die Ausführungen Frühwalds, nachdem Henrich zu dem in Anlehnung an Hölderlin formulierten Thema "... und verstehe die Freiheit" gesprochen hat.
Prof.Dr. Wolfgang Frühwald
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Gesellschaft, Philosophie / Ethik, Religion, Sprache / Literatur
überregional
Personalia, Wissenschaftspolitik
Deutsch
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