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Der Regensburger Sprachforscher Prof. Dr. Heinrich Tiefenbach erhält den diesjährigen Vondel-Preis an der Universität Münster.
Mit dem nach dem niederländischen Dichter Joost van den Vondel benannten Vondel-Preis der Alfred Toepfer Stiftung F.V.S. Hamburg wird in diesem Jahr der Germanist Prof. Dr. Heinrich Tiefenbach von der Universität Regensburg ausgezeichnet. Er erhält den mit 20.000 Mark dotierten Preis am 19. November um 15 Uhr in der Aula des münsterschen Schlosses für seine Forschungen zum Altsächsischen. Die Laudatio hält Prof. Dr. Gotthard Lerchner, Präsident der Sächsischen Akademie der Wissenschaften.
Prof. Tiefenbach, der als einer der besten Kenner des Altsächsischen gilt, ist es zu verdanken, dass dieser Zweig der Germanistik zu neuer Blüte gekommen ist. Der Sprachforscher wird sich in seinem Festvortrag "Überlegungen zu einem unbeachteten altsächsischen Sprachdenkmal des neunten Jahrhunderts" mit den Anfängen der niederdeutschen Schreibtätigkeit befassen. Da die Schriftsprache in dieser Zeit das Lateinische war, wird die altsächsische Volkssprache in ihren Anfängen nur selten sichtbar. Etwas häufiger sind altsächsische Namen im Kontext der lateinischen Quellen. In der Sprachforschung wurden sie bislang nicht beachtet. Prof. Tiefenbach wird der Sprachgestalt und den besonderen Bedingungen des Gebrauchs der volkssprachlichen Namen auf den Grund gehen.
Der diesjährige Vondel-Preisträger wurde 1944 in Orsoy geboren. Nach einem Studium der Fächer Germanistik, Geschichte, Philosophie und Pädagogik und der Promotion an der Universität Bonn war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Germanistischen Institut der Universität Münster. In Münster habilitierte er sich 1983 mit der Schrift "Xanten-Essen-Köln. Untersuchungen zur Nordgrenze des Althochdeutschen an niederrheinischen Personennamen des 9. bis 11. Jahrhunderts". Für diese Arbeit erhielt eer 1985 den Henning-Kaufmann-Preis. Heute lehrt und forscht Prof. Dr. Heinrich Tiefenbach an der Universität Regensburg Deutsche Philologie und Sprachwissenschaft.
Der Joost-van-den-Vondel-Preis wird seit 1960 jährlich an Persönlichkeiten und Einrichtungen aus dem niederländischen, flämischen und niederdeutschen Kulturraum für herausragende Leistungen verliehen. Zu den Preisträgern zählen der Chordirigent und Komponist belgische Vic Nees (1995), der deutsche Kunsthistoriker und Museumsdirektor Prof. Dr. Heinz Spielmann (1996), der niederländische Choreograph Jiri Kylian (1997) und der belgische Völkerrechtler Prof. Dr. Eric Suy (1998). Der Preis wird traditionell vom Rektor der Universität Münster überreicht. Seit einigen Jahren ist er zusätzlich mit drei Reisestipendien im Wert von jeweils 4.000 Mark für Nachwuchskräfte verbunden. Die Stipendien gehen in diesem Jahr an Dieter Kannenberg aus Davensberg/ Deutschland, Dr. Tanja Mortelsmans aus Mortsel/Belgien und Anita Srebnik aus Ljubjana/Slowenien.
http://www.uni-muenster.de/Dezernat2/veranst/vst0385.htm
http://www.toepfer-fvs.de/index.htm
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Geschichte / Archäologie, Sprache / Literatur
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Personalia
Deutsch
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