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Wissenschaft
Mit einer Ausstellungseröffnung ("Was ist jüdische Geschichte?") und einem Festkolloquium ("Profile jüdischer Geschichte") beging das mit der Universität Leipzig eng verbundene Simon-Dubnow-Institut für jüdische Geschichte und Kultur am Wochenende in seinem Domizil in der Goldschmidtstraße sein 10-jähriges Bestehen. Dies war zugleich der Anlass für die offizielle Übernahme der Jacob-Toury-Bibliothek mit ihren 1000 Titeln, die vor einem halben Jahr den Weg von Tel Aviv nach Leipzig genommen hat und ein Geschenk des aus Oberschlesien gebürtigen bedeutenden israelischen Sozialhistorikers Jacob Toury ist.
Die Ausstellung, die ihren Titel in einer Frage zur Besonderheit der jüdischen Geschichte gefunden hat, versteht sich als Versuch einer Antwort, wie sie sich aus den vielfältigen Forschungslinien des Instituts zusammenfügt. Direktor Prof. Dr. Dan Diner unterstrich dabei das Anliegen, die Bedeutung der jüdischen Geschichte für die allgemeine Geschichte herauszuarbeiten. Das geschieht nicht zuletzt an Hand von Schlüsselbegriffen, die am Institut aus der Beschäftigung mit der spezifischen jüdischen Geschichte im Kontext der europäischen Geschichte entwickelt wurden und die auch einen Zugriff auf die allgemeine Geschichte ermöglichen. Solche Begriffe sind etwa Diaspora, Migration, Mobilität, Transterritorialität, Transnationalität oder Vielsprachigkeit, die schon in ihrer Wortgestalt nahe legen, was Dan Diner hervorhob: dass mit der Erforschung der jüdischen Lebenswelten in der Vergangenheit nicht etwa bloß Vergangenes, sondern zugleich Zukünftiges und Innovatives für die heutige Welt in den Blick genommen wird.
Zur Eröffnung der Dauerausstellung am 26. Mai waren zahlreiche Gäste aus Wissenschaft und Politik erschienen, darunter Staatssekretär Dr. Nevermann, Beigeordneter Dr. Girardet und Bundesverwaltungsgerichtspräsident Dr. Hien. Frau Prof. Schubert, Prorektorin für Lehre und Studium an der Universität Leipzig, dankte in ihrem Grußwort für die Bereicherung, die die Universität und im Besonderen die Lehre und Forschung des Historischen Seminars durch das An-Institut erfahren. Staatsminister a. D. Friedbert Groß, Vorsitzender des Kuratoriums des Simon-Dubnow-Instituts, der maßgeblichen Anteil an der Institutsgründung auf Initiative des sächsischen Landtages hatte, würdigte die Arbeit des Instituts, das mit seinen historischen Forschungen und seiner Öffentlichkeitsarbeit nicht nur eine Art akademischer Denkmalpflege betreibe, sondern damit den Boden neu bereite für das Verständnis der jüdische Kultur und Geschichte unter den Zeitgenossen.
Weitere Informationen:
Dr. Susanne Zepp
Telefon: 0341 217355-0
E-Mail: 2006@dubnow.de
www.dubnow.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Geschichte / Archäologie, Gesellschaft
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsprojekte, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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