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Wissenschaft
Die Klinik für Plastische Chirurgie, Hand- und Verbrennungschirurgie der RWTH Aachen veranstaltete am 10. Dezember 1999 das 1. Deutsche Anwendertreffen der "Kunsthaut" INTEGRA. Dieser Hautersatz soll Narben auch nach großflächigen Hautverlusten verringern. Grundlage der Kunsthaut ist ein zweischichtiges Matrixsystem, das aus Rinderkollagen und Glycosaminoglycanen aufgebaut ist. Letzterer Bestandteil wurde anfänglich aus Haifischknorpel gewonnen, so dass man das Produkt INTEGRA oft auch als Haifischhaut bezeichnet. Mittlerweile werden andere Fischknorpel aus nicht verwertbaren Bestandteilen von Fischfängen verwendet.
Ziel des Behandlungskonzeptes ist, neben den obersten Hautschichten, die durch Hauttransplantationen ersetzt werden können, auch die Lederhautschicht wiederherzustellen. Hierzu wird die Kunsthaut vor einer Hauttransplantation auf den Gewebedefekt operiert. Nun beginnt die Einheilung der Kunsthaut mit einer Durchwanderung von körpereigenen Zellen und Blutgefäßen. Die Kunsthaut bildet aufgrund des Maschenwerks die Voraussetzung für die Neubildung der Lederhautschicht. Nach Abschluss der ersten Heilungsphase wird dann eine Hauttransplantation durchgeführt.
Mittlerweile liegen in Deutschland drei Jahre Erfahrungen in der medizinischen Versorgung vor. Während des 1. Anwendertreffens am 10. Dezember stellten der Entwickler der Haut, Professor J. F. Burke aus Boston/USA, und der deutsche Erstanwender, Professor Dr. Alfred Berger von der Medizinischen Hochschule Hannover, ihre Erfahrungen vor. Insgesamt diskutierten Vertreter von 23 deutschen Zentren für Plastische Chirurgie und Verbrennungsmedizin über den Einsatz am Patienten. Auch im Aachener Universitätsklinikum wird der künstliche Hautersatz bei der Behandlung von Verbrennungsopfern und bei der Behandlung von Narbenfeldern eingesetzt.
i. V. Renate Kinny
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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