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Wissenschaft
Was für Drogenkonsumenten schlicht "Traumstoff" ist, ist für viele Menschen die Ursache für Armut, Korruption, Kriminalität und Gewalt. Drogen regieren zwar nicht die Welt, haben aber einen großen Einfluß auf Gesellschaft und Politik. Die kulturellen, sozialen und politischen Dimensionen der Drogenproblematik in den USA und den lateinamerikanischen "Drogenländern" im 20. Jahrhundert analysieren Wissenschaftler der Sektionen Nordamerika und Iberoamerika des Zentralinstituts für Regionalforschung der Uni Erlangen-Nürnberg auf einer zweitätigen Konferenz. Internationale Mediziner, Geistes- und Sozialwissenschaftler sprechen über die Rolle der USA und einzelner Staaten Lateinamerikas im globalen Drogengeschäft, geben Antwort auf die Frage nach den betroffenen Personengruppen und Milieus, und zeigen, wie Literatur und Film das Thema "Traumstoff" verarbeiten. Die öffentliche Konferenz beginnt am Freitag, 30. Juni um 10.00 Uhr im Senatssaal des Erlanger Kollegienhauses in der Universitätsstraße 15. Die Referenten präsentieren ihre Themen auf Englisch oder Spanisch. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Konflikte wegen des Anbaus von Drogen, ihrer Vermarktung und ihres Konsums prägen die Beziehungen zwischen den USA und ihren Nachbarstaaten im Süden bis tief in die außenpolitische Agenda hinein. Zwar wurde die Gesetzgebung über den Anbau, die Verarbeitung, den Vertrieb und den Handel von Drogen verschärft, doch werden Marihuana, Kokablätter und Schlafmohn weiterhin in verschiedenen Ländern produziert, verarbeitet und exportiert.
Den Anreiz dafür geben illegale, profitable Märkte, auf denen sich die zahlreichen Konsumenten mit dem "Traumstoff" eindecken. Andererseits gehen auch der Anbau, die Vermarktung und der Konsum von Drogen auf jahrhundertealte Traditionen zurück: Indigene Bevölkerungsgruppen kannten die Wirkung von Drogen und benutzten sie vorwiegend zu zeremoniellen oder medizinischen Zwecken. Die europäischen Kolonialherren knüpften daran an und ließen es zu, dass etwa die Koka im Vizekönigreich Peru zur alltäglichen Stimulanz der Arbeitskräfte auf den Haciendas und im Bergbau verwendet wurde.
Die einzelnen Programmpunkte der Konferenz können im Internet unter der Adresse http://www.regionalforschung-erlangen.de eingesehen werden.
Weitere Informationen für die Medien:
Prof. Dr. Heike Paul
Lehrstuhl für Amerikanistik
Tel.: 09131/85-22437
hepaul@phil.uni-erlangen.de
oder an der WiSo:
PD Dr. Thomas Fischer Lehrstuhl für Auslands-
wissenschaft/Romanischsprachige Kulturen
Tel.: 0911/530-2687
thomas.fischer@wiso.uni-erlangen.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Politik, Recht, Sprache / Literatur
regional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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