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Wissenschaft
Zwei Nachwuchswissenschaftler der Universität Münster erhalten Förderung in Höhe von mehreren hunderttausend Mark
Gleich zwei Nachwuchswissenschaftler des Physikalischen Instituts der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster aus der Arbeitsgruppe von Prof. Helmut Zacharias sind für ihre wissenschaftlichen Leistungen ausgezeichnet worden: Dr. Britta Redlich hat einen der ersten Preise aus dem Emmy-Noether-Programm der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) erhalten, Dr. Rienk Jongma wurde mit einem Forschungspreis der Königlichen Niederländischen Akademie der Wissenschaften (KNAW) als "Akademie Onderzoeker" geehrt.
Durch das Emmy-Noether-Programm sollen junge und besonders begabte Nachwuchswissenschaftler frühzeitig in die Lage versetzt werden, eine eigenständige Arbeitsgruppe aufzubauen. Das Programm verläuft in zwei Phasen: Den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern wird ein zweijähriger Aufenthalt an einer ausländischen wissenschaftlichen Einrichtung finanziert, danach fördert die DFG drei Jahre lang den Aufbau einer Arbeitsgruppe. Je nach Arbeitsgebiet gibt die DFG 300.000 bis 500.000 Mark dafür.
Dr. Redlich wird ab Januar für zwei Jahre im FOM-Institut "Rijnhuizen" im niederländischen Nieuwegein/Utrecht arbeiten. Dort wird die 31-Jährige Experimente am Freien Elektronenlaser "FELIX" zur infrarot-resonanten Desorption von Adsorbaten von verschiedenen Oberflächen durchführen. Diese Prozesse sind für die Aufklärung von katalytischen Reaktionen von großer Bedeutung. Adsorbaten sind Moleküle, die auf Oberflächen haften. Um sie zu lösen, sind bisher hohe Temperaturen notwendig, in einem Autokatalysator beispielsweise bis zu 1000 Grad. Dr. Redlich untersucht nun, wie sich Adsorbaten mit Hilfe von Laserstrahlen lösen lassen und wie die Eigenschwingungen der Moleküle dazu beitragen. Ist dies geklärt, werden sich die Ablöseprozesse gezielt mit Licht steuern lassen, die hohe Energievergeudung bei thermischer Ablösung wird der Vergangenheit angehören.
Auch der Forschungspreis der Königlichen Niederländischen Akademie der Wissenschaften, den Dr. Rienk Jongma erhalten hat, ist für den selbständigen Aufbau und die Leitung einer Arbeitsgruppe bestimmt. Er geht an hervorragende junge Wissenschaftler, die mit großer Wahrscheinlichkeit einmal eine Professur an einer niederländischen Hochschule erhalten werden und ist mit rund 300.000 Mark verbunden.
Ab dem Januar 2000 wird Jongma an der Katholischen Universität Nijmegen in der Abteilung Molekül- und Laserphysik arbeiten. Ziel seiner Untersuchungen wird es sein, Moleküle, die ein Dipolmoment besitzen, extrem stark abzubremsen. Das ist in den letzten Jahren zwar für Atome gelungen, war für ganze Moleküle aber noch nicht durchführbar. Die Reaktionen sehr langsamer Moleküle spielen beispielsweise bei der interstellaren Molekülbildung und bei Reaktionen in der Stratosphäre wie dem Ozonabbau eine entscheidende Rolle. Auch für das grundlegende Verständnis von Wechselwirkungspotentialen zwischen Molekülen liefert gerade die Untersuchung langsamer Moleküle einen wichtigen Beitrag.
Der 29-jährige Jongma arbeitet zur Zeit als Träger des Kasimir-Ziegler-Preises 1998 in der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Zacharias. Dieser Preis, der erstmals 1998 von KNAW und der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften vergeben wurde, dient der Verbesserung der Deutsch-Niederländischen Wissenschaftsbeziehungen. Die Preisträger verbringen mindestens ein Jahr in einem Institut des jeweils anderen Landes. Mit der erneuten Ehrung durch die KNAW wird Dr. Jongma zwar wieder die Universität Münster verlassen, doch werden dadurch die traditionell guten Beziehungen zwischen den Hochschulen in Münster und den Niederlanden weiter gestärkt.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Mathematik, Physik / Astronomie
regional
Personalia
Deutsch
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