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Unter BTU-Leitung entwickeltes Experiment zur Untersuchung von geophysikalischen Bewegungen im Erdinneren steht bereit für den Einsatz auf der Internationalen Raum-Station ISS
Der Start des amerikanischen Space Shuttle STS-121 vergangene Woche (4. Juli 2006) hat an der BTU Cottbus besondere Erwartungsfreude ausgelöst: Damit rückt der Einsatz des GEOFLOW-Experimentes, das in genau einem Jahr auf einer Shuttle-Mission zusammen mit dem europäischen Modul der Raumstation "Columbus" auf die internationale Raumstation ISS gebracht werden soll, ein gewaltiges Stück näher. Ein französisch-britisch-deutsches Wissenschaftler-Team entwickelte das Modul unter Leitung der BTU. "Das Modell-Experiment simuliert konvektive Strömungen im flüssigen Erdkern", erläutert Prof. Christoph Egbers, Sprecher des Institutes für Verkehrstechnik der Cottbuser Universität und wissenschaftlicher Leiter des Experimentes. Der Experimentaufbau im Schuhkarton-Format ist das erste deutsche Fluid-Physik Experiment, welches unter den Bedingungen der Schwerelosigkeit im Fluid Science Labor des europäischen Moduls Columbus integriert wird. Die Schwerelosigkeit ist notwendig, um ein zentrales Kraftfeld zu generieren, welches zur Simulation geophysikalischer Strömungen in einem Kugelschalmodell benutzt wird, ähnlich der radial wirkenden Gravitation von Planeten.
Seit 2000 wird GEOFLOW für den Einsatz im All vorbereitet . Es ist ein Projekt, das durch die europäische Raumfahrtagentur, ESA, und des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt, DLR, gefördert wird. Die raumflugtaugliche Version des GEOFLOW Experimentes wurde bei EADS Space Transportation, Friedrichshafen gebaut. Der Unfall der US-Raumfähre Discovery beeinflusste jedoch auch die ESA-Projektzeitpläne, so dass nun 2007 mit dem ersten Fluid-Physik Experiment in Columbus im Fluid Science Labor auf der ISS zu rechnen sein wird.
Am 27./28. Juli wird dazu an der BTU Cottbus ein europäischer Workshop mit Vertretern aller GEOFLOW-Partner und weiteren Wissenschaftlern aus Raumfahrt, Strömungsmechanik und Geophysik stattfinden. Anhand des an der BTU Cottbus vorhandenen Labormodells von GEOFLOW werden Wissenschaftler aus den Universitäten in Leeds, Paris, Marseille, LeHavre, Moskau und Potsdam über die Planung der wissenschftlichen Missionsvorbereitung und über die genauen Parameter auf der ISS für das GEOFLOW Experiment beraten.
Weitere Informationen:
Prof. Christoph Egbers, Lehrstuhl Aerodynamik und Strömungslehre, Tel.: 0355/69-4868
oder per Email: egbers@las.tu-cottbus.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Geowissenschaften
überregional
Forschungsprojekte, Studium und Lehre
Deutsch
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