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Wissenschaft
Am Samstag, 22. Juli 2006, erhalten die frisch gebackenen Doktoren der Medizinischen Fakultät der Universität Erlangen-Nürnberg ihre Abschlusszeugnisse. Die Promotionsfeier im Erlanger Auditorium maximum, Bismarckstraße 1, beginnt um 11.15 Uhr. Im Rahmen der Festveranstaltung wird dem amerikanischen Forscher Prof. Ralph M. Steinman, M.D., die Ehrendoktorwürde vom Dekan der Medizinischen Fakultät, Prof. Dr. Bernhard Fleckenstein, verliehen. Die Laudatio hält Prof. Dr. Gerold Schuler, Inhaber des Lehrstuhls für Haut- und Geschlechtskrankheiten.
Mit dem Ehrendoktortitel wird Ralph M. Steinman für seine Verdienste um die Forschung auf dem Gebiet der Immuntherapie und der Entdeckung und Charakterisierung der Dendritischen Zellen ausgezeichnet. Diese Zellen sind eine spezielle Sorte weißer Blutkörperchen, eine Art Manager des Immunsystems und damit ein entscheidender Ansatzpunkt für therapeutische Immuninterventionen, zum Beispiel bei Krebs. Professor Steinman war mit seinem Konzept der Dendritischen Zellen viele Jahre lang auf Skepsis und Ablehnung gestoßen. Inzwischen ist sein Ansatz weltweit anerkannt und die Dendritischen Zellen sind integraler Bestandteil der Immunologie und Medizin. Prof. Steinman ist Mitglied der amerikanischen Akademie der Wissenschaften und hat zahlreiche Auszeichnungen erhalten, zum Beispiel den Robert Koch Preis. Ralph M. Steinman setzte sich durch intensive Lobbyarbeit für die Stärkung der europäischen Wissenschaftler ein, die sich mit Immunintervention beschäftigen. So organisierte der amerikanische Forscher zum Beispiel ein Treffen mit EU-Kommissionsmitgliedern und anderen Experten auf dem Gebiet der Dendritischen Zellen und Immuntherapie.
Unter der Leitung von Professor Steinman arbeitete Prof. Dr. Gerold Schuler von 1983 bis 1985 als Postdoktorand und von 1990 bis 1991 als Gastwissenschaftler im "Laboratory of Cellular Physiology and Immunology" an der Rockefeller University, New York. Aus dieser Zusammenarbeit entwickelte sich ein kontinuierlicher Austausch zwischen Professor Steinman, Professor Schuler und anderen Mitgliedern der Universität Erlangen-Nürnberg. An der Universität Erlangen-Nürnberg setzt sich Prof. Dr. Gerold Schuler seit zehn Jahren mit seinem Team für die direkte klinische Anwendung der Dendritischen Zellen und die Impfung mit Dendritischen Zellen ein. Dabei züchten die Forscher aus Vorstufen der Blutzellen im Knochenmark, so genannten Vorläufern im Blut des Patienten, Dendritische Zellen in Reinraumlabors. Anschließend beladen sie die Zellen mit Erkennunsstrukturen des Tumors, so genannten Tumorantigenen, lassen sie reifen und spritzen sie den Patienten. Im Körper der Patienten regt der Impfstoff die Bildung von Krebs-Killerzellen an, die den Tumor zerstören sollen. Die Forscher verbessern die Methode Schritt für Schritt. Professor Schulers Entdeckung, dass die Dendritischen Zellen einen speziellen Reifungsprozess durchlaufen müssen, bevor sie Immunantworten einleiten können, gehört inzwischen ebenfalls zum Basiswissen der Immunologie. Die Reifung Dendritischer Zellen hat sich als entscheidender Schalter der Immunabwehr herauskristallisiert und wird nun weltweit intensiv an Universitäten und von der pharmazeutischen Industrie erforscht.
Weitere Informationen für die Medien:
Dekan
Prof. Dr. Bernhard
Fleckenstein
Tel.: 09131/85-23563
fleckenstein@viro.med.uni-erlangen.de
oder
Prof. Dr. Gerold Schuler
Lehrstuhl für Haut- und
Geschlechtskrankheiten
Tel.: 09131/85-33661
stefanie.kyhos@derma.imed.uni-erlangen.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
regional
Forschungsergebnisse, Personalia
Deutsch
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