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Wissenschaft
Theater Vorpommern zeigt Theodor Pyls Rubenow-Drama und die Gründungsgeschichte der Universität Greifswald
Anlässlich des 550. Gründungstages der Universität Greifswald lässt das Theater Vorpommern die stürmische Gründungsgeschichte der alterwürdigen Alma Mater wieder aufleben. In dem Theaterstück "Heinrich Rubenow oder die Stiftung der Hochschule zu Greifswald" werden Auszüge einer historischen Novelle von Theodor Pyl in einer szenischen Lesung dargestellt. Diese befassen sich mit den Legenden um den mysteriösen Tod des Gründers und ersten Rektor Heinrich Rubenow. Das Stück hat die klassische Form eines Dramas in fünf Aufzügen. Premiere ist am Sonntag, dem 15. Oktober, um 11.00 Uhr, im Theater Vorpommern in Greifswald (Großes Haus); weitere Aufführungen stehen am Dienstag, dem 24. Oktober 2006, und am Montag, dem 13. November 2006, auf dem Programm.
Greifswald 1456. Heinrich Rubenow, erster Bürgermeister und reichster Mann der Stadt, liegt im Machtkampf mit Dietrich Dörpten, dem zweiten Bürgermeister. Neue Nahrung bekommt dieser Kampf, als Rostocker Studenten und Professoren um Asyl bitten, weil der Klerus sie aus ihrer Stadt verbannt hat, und die Idee aufkeimt, in Greifswald eine Hohe Schule zu gründen. Das widerstrebt Dörpten und er verbündet sich im Kampf gegen Rubenow mit Herzog Erich II, dem zukünftigen Landesherrn, der gerade von Rubenow in Untersuchungshaft genommen wurde, weil er illegal in einem städtischen Forst gejagt hatte. Im Kampf gegen das Unrecht kommt Rubenow ein persönliches Unglück in die Quere: Raphael, sein Neffe und Erbe, ist verlobt mit Clara, der Tochter seines Erzfeindes Dörpten. Um sie versorgt zu wissen, hat sie ihr Vater in ein Stralsunder Kloster gebracht. Nun raubt Raphael seine Clara aus dem Kloster und macht sich dadurch strafbar. Rubenow ringt sich dazu durch, das Todesurteil für Raphael zu unterzeichnen - ebenso wie das Todesurteil für Dörpten, dessen Verschwörung aufgeflogen ist. Als Gründungskapital für die Greifswalder Universität stellt Rubenow sein Erbe zur Verfügung und wird feierlich zum ersten Universitätsrektor ernannt. Doch seine Gegner ruhen nicht!
Karl Theodor Pyl (1826-1904), Greifswalder Geschichtsprofessor und unermüdlicher Lokalhistoriker, verbindet in seinem Drama "Heinrich Rubenow" sehr eigenwillig historische Fakten über die Greifswalder Universitätsgründung mit einer fingierten Familien- und Liebesgeschichte sowie Legenden um die Ermordung Rubenows. Das Drama zeigt recht deutlich, was alles passieren kann, wenn einem Autor vor Begeisterung die historischen Pferde durchgehen. Das erste Stück über Rubenow und die Stiftung der Greifswalder Universität wurde im Vorfeld des 400-jährigen Stiftungsjubiläums 1853 publiziert. 1864 erschien die zweite für die Bühne überarbeitete Fassung, die der Universitätsprofessor von 309 auf 150 Seiten kürzte. Nur zweimal, 1860 und 1927, kam es zur Aufführung. Mittels Video-Projektionen wird die eigenwillige Szenerie aus dem Historiendrama in Beziehung zu den geschichtlichen Fakten gesetzt. Pyl selbst wird in der Rolle eines "Moderators" als rahmendes Element der Inszenierung auftreten.
Regie. Konstantin Ostheim-Dzerowycz, geboren in Basel/Schweiz, begann in Wien Theaterwissenschaft zu studieren. Seit 1994 arbeitet er regelmäßig am Theater. Seine Lehrjahre führten ihn unter anderem an das Burgtheater Wien, das Schauspielhaus Zürich und an die Wiener Staatsoper, wo er als Regiehospitant mit den Regisseuren Götz Friedrich, George Tabori, Christoph Marthaler, Adolf Dresen und Achim Benning zusammenarbeitete. Von 2001 bis 2005 war er Regieassistent bei verschiedenen Sommerfestivals in Österreich, von 2002 bis 2005 arbeitete er Regieassistent und Inspizient am Stadttheater St. Pölten/Österreich, wo er auch in kleineren Rollen auftrat. Seit der Spielzeit 2005/06 ist er künstlerischer Mitarbeiter des Theaters Vorpommern.
Heinrich Rubenow oder die Stiftung der Hochschule zu Greifswald
Drama in fünf Aufzügen von Karl Theodor Pyl
Inszenierung - Konstantin Ostheim-Dzerowycz
Bühne - Sabine Lindner
Kostüme - Christine Becke
Video-Projektionen - Lutz Rüdiger
Dramaturgie - Catrin Reinicke
Schauspieler
Karl Theodor Pyl, Erzähler
Andreas Dobberkau
Wartislaw IX., Herzog von Pommern
Jörg F. Krüger
Erich II., sein Sohn
Markus Voigt
Swantibor, sein Enkel
Heide Kalisch
Dr. Heinrich Rubenow, Bürgermeister von Greifswald
Christian Holm
Katharina Rubenow, seine Gattin
Gabriele M. Püttner
Henning Hennings, Ratsherr, sein Schwager
Hannes Rittig
Raphael Leistenitz, sein Neffe
Florian Anderer
Henning Iven, Bischof von Kammin
Rainer Harder
Bernhard Bodeker, Professor aus Rostock
Lutz Jesse
Dietrich Dörpten, 2. Bürgermeister
Matthias Nagatis
Ludolf Dörpten, sein Sohn
Hannes Rittig
Clara Dörpten, seine Tochter
Anke Neubauer
Nikolaus von der Osten, Ratsherr
Hans-Jörg Fichtner
Hermann Kock, Priester aus Mecklenburg
Jan Bernhardt
Premiere: 15. Oktober 2006, 11.00 Uhr
Theater Vorpommern in Greifswald (Großes Haus)
Weitere Termine: 24. Oktober, 13. November - jeweils 19.30 Uhr
Karten für 8,- /6,- Euro (erm.) unter Telefon 03834-57 22 224
Kontakt
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T +49 3834-57 22 260
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Universität Greifswald
Der Rektor
Prof. Dr. Rainer Westermann
Domstraße 11, 17487 Greifswald
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F +49 3834 86-11 05
E rektor@uni-greifswald.de
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Kunst / Design, Musik / Theater, Philosophie / Ethik, Religion, Sprache / Literatur
überregional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
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