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02.03.2000 10:41

Gewinner beim Biochip-Wettbewerb

Norbert Frie Stabsstelle Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
Westfaelische Wilhelms-Universität Münster

    Dank großzügiger Fördermittel des Landes Nordrhein-Westfalen wird Münster auf dem Gebiet der BioChip-Technologie künftig eine noch größere Rolle spielen. Von zwölf Projekten nordrhein-westfälischer Hochschulen, die im Rahmen der "Biochip-Initiative NRW" gefördert werden, sind zwei an der Westfälischen Wilhelms-Universität angesiedelt, davon ein Projekt mit zwei Arbeitsgruppen im Bereich der Medizin und ein Projekt mit ebenfalls zwei Arbeitsgruppen in den Naturwissenschaften. Insgesamt stellt das Land für die zwölf Sieger der Biochip- Initiative, die am 29.Februar in Köln bekanntgegeben wurden, 16 Millionen Mark zur Verfügung.

    Bei dem Gewinner der Biochip-Initiative NRW aus der Medizinischen Fakultät der Universität Münster handelt es sich um ein Projekt, an dem eine Arbeitsgruppe des Instituts für Pathologie unter der Leitung von Dr. Horst Bürger und eine Arbeitsgruppe des Instituts für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin unter der Leitung von Privatdozent Dr.Harald Funke beteiligt sind.

    Die Forscher um Bürger wollen die Biochip-Technologie nutzen, um die bei der Entstehung von Brustkrebs ablaufenden Prozesse besser zu verstehen. Die Gruppe um Funke, die dank der Beschaffung eines Chip-Analysesystems durch das Interdisziplinäre Zentrum für Klinische Forschung (IZKF) bereits Erfahrungen mit dieser Technik hat, nutzt die etablierte Chiptechnik, um eigene Chips zu entwickeln. Diese Chips sollen die Erkennung von Risikopatienten für Herzinfarkt verbessern und vor allem dem behandelnden Arzt Hilfestellung bei der Auswahl der für den einzelnen Patienten am besten geeigneten medikamentösen Therapie geben. Es ist der ausdrückliche Wunsch des Landes, dass diese Förderung als Keimzelle für die Entwicklung eines Biochip-Ressourcen-Zentrums in Münster verstanden wird.

    An dem Projekt aus der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Münster sind die Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Hans-Joachim Galla vom Institut für Biochemie und die Arbeitsgruppe von Prof Dr. Harald Fuchs vom Physikalischen Institut beteiligt. Im Rahmen des Projekts "Bioanalytik auf nanostrukturierten Oberflächen" werden neue Wege zu raum - und zeitsparenden Biosensoren erforscht. Im Rahmen dieses Forschungsvorhabens soll ein Verfahren zur Nanostrukturierung biologischer Oberflächen, wie zum Beispiel Proteine, Nukleinsäuren und Zellen, und die damit verbundene Detektion von molekularen Erkennungsreaktionen mit hoher Auflösung erreicht werden.

    Durch die Strukturierung der Biomaterialien können raum- und zeitsparende Analyseverfahren auf der Basis rastersondenmikroskopischen sowie abbildenden optischen und elektrochemischen Methoden entwickelt werden. So soll im Rahmen dieses Projektes beispielsweise ein Modell entwickelt werden, das die Blut-Hirn-Schranke simuliert und biologische Vorgänge im Labor nachempfindet.

    Biochips sind - nach dem Vorbild der Computerchips - kleine Scheibchen aus Glas, auf die mehrere tausend Erbgut-Schnipsel aufgebracht werden können. Diese ungeheure Dichte erlaubt es, Tausende von Genen gleichzeitig über Nacht zu analysieren. Auf dieser Grundlage sind bereits vielfältige Anwendungsmöglichkeiten entstanden. Große Hoffnungen richten sich auf Anwendungen, bei denen mit Hilfe von Biochips Krankheiten individueller und gezielter als bisher möglich erkannt und behandelt werden können. Auch der Nachweis, ob ein Lebensmittel gentechnisch verändert wurde oder nicht, zählt zu den möglichen Anwendungen von Biochips, denen eine große wirtschaftliche Zukunft vorausgesagt wird.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Mathematik, Medizin, Physik / Astronomie
    regional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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