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07.03.2000 17:16

Der Wunsch, im anderen Geschlecht zu leben

Jutta Reising Stabsstelle Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
Westfaelische Wilhelms-Universität Münster

    Aspekte der Behandlung von Transsexualität beleuchtet am 11. Maärz 2000, ein Symposium in der Klinik fürPsychiatrie der Universität Münster.

    Nicht jeder Mann fühlt sich auch als Mann, nicht jede Frau wirklich als Frau. Charakteristisch für Transsexuelle ist es, dass sie in dem Bewusstsein leben, dem anderen Geschlecht anzugehören. Das eigene Geschlecht wird zwar realistisch wahrgenommen, subjektiv aber als falsch empfunden. Viele Betroffene streben daher an, durch hormonelle und chirurgische Behandlung den eigenen Körper dem als "richtig" erlebten Geschlecht anzugleichen. Eine solche "Umwandlung" vom Mann zur Frau oder umgekehrt vollzieht sich jedoch nicht von heute auf morgen. Sowohl im Vorfeld der Hormonbehandlung und späteren Operation als auch nach der Geschelchtsangleichung erfolgt eine sich nicht selten über mehrere Jahre erstreckende psychotherapeutische Begeleitung in entsprechenden Fachambulanzen.

    Die einzige Institutsambulanz für Transsexuelle in Nordrhein-Westfalen und damit die einzige anerkannte Anlaufstelle für Betroffene ist die der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universität Münster. Über das dort angebotene individuell gestaltete Therapiekonzept informiert diese Einrichtung am Samstag, 11. März 2000, im Rahmen eines Symposiums zum Thema "Behandlung von Transsexualität". Alle Interessierten, insbesondere Transsexuelle und deren Angehörige, sind zu dieser von 10 bis 13 Uhr im Hörsaal der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universität Münster, Albert-Schweitzer-Straße 11, stattfindenden Veranstaltung unter der Leitung von Oberärztin Dr. Anette Kersting eingeladen.

    Im Rahmen des Symposiums wird zunächst der Ablauf der Behandlung geschildert und die Transsexualität im Lichte der Wissenschaft beleuchtet. Ausführlich geht anschließend ein Internist auf die Hormonbehandlung und ein Urologe auf die operativen Möglichkeiten der Geschlechtsangleichung ein.

    Wie bei der Veranstaltung deutlich werden wird, steht am Anfang jeder Behandlung die Diagnostik. Dabei geht es neben verschiedenen Untersuchungen auch um eine Klärung der Frage, welche Veränderungen sich durch das Leben in der anderen Geschlechterrolle in Beruf, Familie und Freundeskreis ergeben könnten. Danach erfolgt der sogenannte Alltagstest: Indem er oder sie mindestens ein bis zwei Jahre lang täglich rund um die Uhr in der angestrebten Geschlechterrolle lebt und die Reaktionen seiner Umwelt erlebt, testet der oder die Transsexuelle für sich, ob und wie ihm oder ihr ein Geschlechtswechsel möglich ist.

    Den nächsten Schritt stellt dann die Hormonbehandlung da, die zu unumkehrbaren körperlichen Veränderungen, wie beispielsweise Vermännlichung der Stimme und eventuell Bartwuchs bei Frauen oder Brustwachstum und Umverteilung des Fettgewebes bei Männern. Frühestens nach sechsmonatiger Hormonbehandlung schafft die Operation nun die endgültige Situation. Die Behandlung ist damit jedoch noch keinesfalls abgeschlossen. Denn jetzt erfolgt eine psychotherapeutische Nachbehandlung, die noch Monate bis Jahre in Anspruch nehmen kann.

    Hinweis an Redaktionen: Nähere Hinweise zur Veranstaltung und zur Thematik bei Dr. Anette Kersting, Leiterin der Transsexuellen-Ambulanz der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universität Münster, Tel. 0251/ 83 5 66 01.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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