idw - Informationsdienst
Wissenschaft
Internationales Projekt analysiert reflektiertes Geschichtsbewusstsein in Schulbüchern
Ein internationales Forschungsprojekt unter Beteiligung der Universitäten Greifswald, Salzburg und Stettin analysiert die Darstellung der Geschichte der Europäischen Union bzw. Europäischen Integration in Schulgeschichtsbüchern der gymnasialen Sekundärstufe I. Die in den Büchern auffindbaren "fertigen Geschichten" (Darstellungen der Vergangenheit) haben oft den Charakter der "absoluten Wahrheit", in dem sie einseitige Vorstellungen und Bewertungen der Vergangenheit wiedergeben, die sich wiederum im Verlauf der Zeit verfestigen. Genau an dieser Stelle setzt das Projekt "Inventing the EU" (Europäische Union erfindend) an und versucht den Rekonstruktionscharakter der Geschichten offen zulegen. Ziel ist es, einen Leitfaden für den Umgang mit der Geschichte der EU seit dem zweiten Weltkrieg in der Schulpraxis zu gestalten.
Anhand eines vergleichenden Ansatzes werden deutsche, österreichische und polnische Schulbücher sowohl innerhalb des Landes, als auch aus der nationalstaatlichen Perspektive, über den Vergleich der Bücher aller beteiligten Länder von außen untersucht. Die Lehrbuchtexte werden als historische Erzählungen aufgefasst und als menschliche Kulturäußerungen gelesen. Sie beinhalten eine bestimmte Vergangenheitsinterpretation. Solche Erzählungen tragen unter anderem zur Wahrnehmung der Vergangenheit bei und sind Teil der Geschichtskultur.
Von besonderer Bedeutung sind ferner die identifikatorischen Momente der Projektteilnehmerländer gegenüber der EU beziehungsweise deren Vorläuferorganisationen, da sie zu jeweils unterschiedlichen Zeitpunkten der Europäischen Gemeinschaft bzw. Europäischen Union beitraten. Von Interesse ist daher auch die aktuelle Entwicklung der nationalen Zustimmung zur EU.
Das auf ein Jahr angelegte Forschungsprojekt wird im Rahmen der "Geschichtswerkstatt Europa" durchgeführt und vom Fonds für "Erinnerung und Zukunft" mit einer Summe von bis zu 13.000 Euro in Kooperation mit den beteiligten Instituten finanziert. Es fördert bewusst Studierende, die vor ihrem ersten Studienabschluss stehen.
Ansprechpartner an der Universität Greifswald
Philosophische Fakultät
Historisches Institut/Lehrstuhl für Allgemeine Geschichte der Neuesten Zeit
Dirk Mellies, M.A.
Bahnhofstraße 51 , 17487 Greifswald
T +49 3834 86-33 25
F +49 3834 86-36 29
E dirk.mellies@uni-greifswald.de
http://www.uni-greifswald.de/~histor/~neuest/lehrstuhl.htm
http://www.uni-greifswald.de/%7Ehistor/buchprojekt/index.html
http://www.uni-greifswald.de
Texte von Schulgeschichtsbüchern werden im Rahmen eines internationalen Forschungsprojektes unter di ...
Collage: Martin Maltzahn, Uni Greifswald:
None
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Pädagogik / Bildung, Politik, Recht, Sprache / Literatur
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).