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Unter der Leitung des Direktors der Herzchirurgischen Klinik, Prof. Dr. Michael Weyand, wurde am Universitätsklinikum Erlangen zum ersten Mal einem schwerst herzkranken Patienten ein komplettes künstliches Herz eingepflanzt. Ohne das künstliche Organ hätte der auf ein Spenderherz wartende Patient nur noch eine Lebenserwartung von wenigen Wochen gehabt. Bei dem neuen Kunstherzen, welches zum ersten Mal in Bayern zur Anwendung kam, handelt es sich tatsächlich um einen kompletten Ersatz des eigenen Herzens. In der aufwendigen Operation wurde das schwer kranke und stark vergrößerte Herz des Patienten entfernt und durch zwei, den menschlichen Herzhöhlen nachempfundene künstliche Herzkammern ersetzt.
"Wir sind sehr froh, neben unserem erfolgreichen Herztransplantationsprogramm und den herkömmlichen Herzunterstützungssystemen nun auch das totale Kunstherz zur Behandlung der schweren Herzmuskelschwäche zur Verfügung zu haben", sagt Professor Michael Weyand. "Damit ist es ab sofort in Erlangen möglich, auch Patienten mit schweren Funktionsstörungen beider Herzkammern ein Überleben bis zur Herzverpflanzung zu ermöglichen."
Des Weiteren ist das komplette Kunstherz die beste Möglichkeit, bei schwerst herzkranken Patienten mit bereits vorhandenen Einschränkungen von Leber und Niere als Folge eines Schockgeschehens ein Überleben überhaupt möglich zu machen. Eine weitere Einsatzmöglichkeit besteht in Fällen von ausgedehnten Herzinfarkten mit Zerstörung großer Anteile des Herzmuskels. Hier können die herkömmlichen Blutpumpen häufig aus technischen Gründen nicht eingepflanzt werden.
Im Gegensatz zu den bisher in Erlangen bereits seit dem Jahr 2000 eingesetzten Kunstherzen, die lediglich die eigene Herzfunktion unterstützen können, ersetzt dieses neue System das komplette menschliche Herz und eröffnet Überlebensmöglichkeiten für Patienten, denen mit den herkömmlichen Systemen nicht mehr geholfen werden kann.
Das Kunstherz vom Typ CardioWest wird von der amerikanischen Firma Syncardia hergestellt und weltweit in weniger als 20 spezialisierten Herzzentren eingesetzt.
Weitere Informationen für die Medien:
Dr. René Tandler
Telefon: 09131/85-33319
rene.tandler@herz.imed.uni-erlangen.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
regional
Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsergebnisse
Deutsch
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