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Im Auftrag der Freien und Hansestadt Hamburg hat das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz, DFKI in enger Abstimmung mit dem Landeswahlamt ein Schutzprofil für das digitale Wahlstift-System "dotvote" entwickelt. Darin werden Sicherheitsanforderungen für eine Technologie formuliert, die weltweit erstmals für Wahlen eingesetzt werden soll.
Das Schutzprofil (Protection Profile - PP) enthält die implementierungsunabhängige Darstellung von Sicherheitsanforderungen, die den relevanten Sicherheitszielen für ein digitales Wahlstift-System entsprechen.
Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik, BSI hat das Schutzprofil unter der Registrierungsnummer BSI-PP-0031 zertifiziert. Dieses Zertifikat wird am 16. März auf der CeBIT in Halle 11, Stand C1.4-10 (Gemeinschaftsstand der Länder Schleswig-Holstein und Hamburg) vom BSI an den Hamburger Innensenator Udo Nagel und den Landeswahlleiter Willi Beiß überreicht.
Beim digitalen Wahlstift handelt es sich um einen etwas größeren Schreibstift mit einer kleinen Kamera hinter der Kugelschreibermine, der aufgrund einer kaum sichtbaren Rasterung auf dem Stimmzettel die Kreuze mit der Mine erfasst und elektronisch speichert. Über eine Dockingstation werden im Wahllokal die gespeicherten Daten mit einem Kabel sicher vom Stift auf einen Laptop übertragen und danach auf dem Stift gelöscht.
Durch den Einsatz eines digitalen Wahlstift-Systems soll gewährleistet werden, dass auch nach Änderung des Wahlrechts für die Bürgerschaft und die Bezirksversammlungen unter Einführung von Kumulieren und Panaschieren die Feststellung des vorläufigen amtlichen Endergebnisses noch in der Wahlnacht erfolgen kann. Darüber hinaus bietet das digitale Wahlstift-System die Perspektive, komplexe Wahlverfahren ohne zusätzlichen Personalbedarf durchzuführen; typische Fehler bei der manuellen Auszählung, z.B. Übertragungsfehler bei Verwendung von Auszählungslisten, werden vermieden.
"Durch digitale Wahlstift-Systeme, welche die Anforderungen des Schutzprofils erfüllen, wird nicht nur die Auszählung der Stimmen schneller und einfacher, sondern die gesamte Wahlhandlung wird ebenso sicher und zuverlässig bleiben, wie bei der vertrauten Form der Wahldurchführung", so Projektleiter Roland Vogt.
In Forschung und Lehre bearbeitet das DFKI seit 2003 am Transferzentrum Sichere Software und an der Prüfstelle für IT-Sicherheit Projekte zum Thema e-Voting (http://www.dfki.de/fuse). Die Autoren und DFKI-Mitarbeiter Melanie Volkamer und Roland Vogt sind in allen relevanten nationalen und internationalen Expertengremien für e-Voting vertreten.
"dotvote" soll erstmals bei der nächsten Wahl zur Hamburger Bürgerschaft Anfang 2008 in allen Wahllokalen der Freien und Hansestadt Hamburg eingesetzt werden.
http://www.dfki.de
http://www.dotvote.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Gesellschaft, Informationstechnik, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Politik, Recht
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsergebnisse
Deutsch
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