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Enge Kooperation von Spezialisten der Greifswalder Uniklinik und des Klinikums Karlsburg ermöglicht ein weltweit neues Therapiekonzept
In der Erforschung von Medikament-Unverträglichkeiten sind die Spezialisten für Blutgerinnungsforschung der Greifswalder Universitätsklinik weltweit führend.
Deshalb wurde kurz vor Ostern eine 45jährige Patientin aus Nordrhein-Westfalen mit schwerer Herzerkrankung an die Universitätsklinik Greifswald verlegt. Im Winter des letzten jahres hatte die Patientin bereits durch ihre Herzerkrankung einen Schlaganfall erlitten. Daher mußte die Gerinnungsfähigkeit ihres Blutes durch Tabletten herabgesetzt werden. Jetzt benötigte sie dringend eine neue Herzklappe. Dafür waren eine Zahnoperation und eine Operation am offenen Herzen, an der Herz-Lungen-Maschine, notwendig. Diese Operationen konnten während der Einnahme der Tabletten nicht durchgeführt werden. Aufgrund einer Unverträglichkeit (Allergie) durfte die Patientin das ansonsten hierfür verwendete gerinnungshemmende Medikament Heparin nicht erhalten.
Auch das Medikament Hirudin, das auf der Basis Greifswalder Untersuchungen und Studien, seit zwei jahren als erstes Alternativmedikament zu Heparin sowohl in Europa als auch in den USA zugelassen ist, konnte die Patientin wegen einer zusätzlichen Nierenerkrankung nicht erhalten.
Da kein anderes Zentrum der Patientin mehr helfen konnte, war Greifswald ihre letzte Chance.
In enger Abstimmung haben sich Prof. Dr. Andreas Greinacher (Spezialist für Blutgerinnungs-Forschung und Transfusionsmedizin), der neu berufene Herzspezialist Prof. Dr. Stephan Felix, der Kieferchirurg Prof. Dr. Dr. Hans-Robert Metelmann, die Herzchirurgen Prof. Dr. Eckel und Priv.-Doz. Dr. Wollert sowie der Narkosearzt Dr. Müllejans zu einer weltweit erstmals durchgeführten Therapie entschieden. Hierfür wurde über Japan und die USA ein neu entwickeltes Medikament zur Blutgerinnungshemmung, ein synthetischer Thrombininhibitor, eingeflogen. Unter dem Schutz dieses Medikamentes konnten in Kombination mit Heparin und Hirudin alle notwendigen Operationen durchgeführt werden.
Die Patientin wird Ende der Woche, mit neuer Herzklappe, zu ihrer zehnjährigen Tochter zurückkehren können. Die Greifswalder und Karlsburger Ärzte freuen sich darüber, daß durch fachübergreifende Kooperation erneut eine Spitzenleistung gelungen ist, die die führende Rolle der Greifswalder Forschung auf diesem Gebiet unterstreicht.
Für weitere Informationen:
Prof. Dr. Andreas Greinacher, Institut für Immunologie und Transfusionsmedizin der Universität Greifswald, Sauerbruchstraße, 17487 Greifswald,
Tel. 03834-865479, Fax 03834-865489, e-mail: greinach@mail.uni-greifswald.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Forschungsergebnisse
Deutsch
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