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Wissenschaft
Neurobiologin Myriam Escobar Khondiker für "Exzellenz in der Grundlagenforschung" ausgezeichnet - Die gebürtige Spanierin ist zu Vortrag auf internationalem Kongress zu Parkinson und Bewegungsstörungen eingeladen
Für ihre Arbeiten über die nervenschädigende Wirkung des Tau-Proteins, dessen Ablagerung im Gehirn unter anderem auch zur Alzheimer-Krankheit führt, wurde die Neurobiologin Dr. Myriam Escobar Khondiker mit dem renommierten "Junior Award for Excellence in Basic Science" der Movement Disorder Society (MDS) ausgezeichnet. Die MDS ist die internationale wissenschaftliche Gesellschaft für die Parkinson-Krankheit und andere Bewegungsstörungen. Ihre Ergebnisse wird die 27-jährige Spanierin nun auf dem MDS-Kongress vorstellen, der vom 3. bis 7. Juni 2007 in Istanbul stattfindet. Die ausgezeichnete Arbeit ist Ergebnis ihrer im Februar mit magna cum laude abgeschlossenen Doktorarbeit bei Privatdozent Dr. Günter U. Höglinger, Neurologe am Fachbereich Medizin der Philipps-Universität Marburg.
Escobar Khondiker hat eine neurodegenerative Krankheit untersucht, die nur auf der karibischen Inselgruppe Guadeloupe vorkommt und vermutlich mit dem Verzehr von annonacinhaltigen Pflanzen zusammenhängt. Es handelt sich dabei um eine so genannte Tauopathie, die mit einer pathologischen Anreicherung des Proteins Tau im Gehirn verbunden ist. Die experimentellen Ergebnisse belegen erstmals, dass für diese Akkumulation tatsächlich das pflanzliche Nervengift Annonacin verantwortlich ist, so die Neurobiologin. Annonacin verändere insbesondere die Verteilung des Proteins innerhalb der Zelle. Dann aber kann Tau seinen wichtigen Funktionen an den so genannten Mikrotubuli nicht mehr nachkommen. Diese feinen Schienen im Zellinneren tragen zur mechanischen Stabilisierung der Zelle ebenso wie zum intrazellulären Transport von Substanzen bei.
Der Zusammenhang zwischen Annonacin - einer Substanz, die einen Teil der zellulären Atmungskette blockiert - und der Tauopathie auf Guadeloupe war bislang nur epidemiologisch belegt: Erkrankte Menschen hatten immer auch entsprechende Pflanzen verzehrt. Darüber hinaus belegen die Ergebnisse der Marburger Doktorandin nun aber, dass es tatsächlich einen ursächlichen Zusammenhang zu geben scheint. Diese Erkenntnis wiederum hat weiter reichende Bedeutung: "Wir werden nun noch einmal genauer nachsehen müssen, welche annonacinartigen Nervengifte auch in unseren Breiten beheimatet sind", so Escobar Khondiker.
Weitere Informationen
PD Dr. Günter U. Höglinger: Philipps-Universität Marburg, Zentrum für Nervenheilkunde, Klinik für Neurologie mit Poliklinik, Rudolf-Bultmann-Strasse 8, 35039 Marburg
Tel.: (6421) 28 66088, E-Mail: hoegling@med.uni-marburg.de, Internet: www.exp-neuro.de
Renommierter Junior Award für Dr. Myriam Escobar Khondiker, hier mit ihrem Doktorvater Günter Höglin ...
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Chemie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Forschungsergebnisse, Personalia
Deutsch
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