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13.08.1997 00:00

Geologen in Guatemala

Norbert Frie Stabsstelle Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
Westfaelische Wilhelms-Universität Münster

    upm-Pressemitteilung der Universitaet Muenster 303/97 - 13. August 1997

    Geologen in Guatemala Prof. Kurt Poll und Ruediger Koch fuehrten Kurs in Zentralamerika durch

    Einen vierwoechigen Kurs ueber Umwelt-Geologie haben Prof. Dr. Kurt Poll und sein Mitarbeiter Diplom-Geologe Ruediger Koch vom Geologisch-Palaeontologischen Institut der Universitaet Muenster in den Sommerferien in Guatemala durchgefuehrt. 30 Studierende und wissenschaftliche Mitarbeiter der Fakultaet fuer Ingenieurwissenschaften der Universidad de San Carlos de Guatemala sowie Absolventen der Fakultaet, die bereits in der Praxis taetig sind, wurden von den beiden muensterschen Geologen im Kompaktverfahren mit Fragen und Methoden der Umwelt- Geologie vertraut gemacht.

    Der Lehrstuhl fuer Allgemeine und Angewandte Geologie von Prof. Poll hat bereits 1993 und 1994 jeweils 12-monatige Aufbaustudiengaenge in Umwelt-Geologie fuer Absolventen aus 12 Entwicklungslaendern erfolgreich an der Universitaet Muenster durchgefuehrt. Die Universitaet von Guatemala wandte sich 1996 auf Vermittlung des Deutschen Akademischen Austauschdienstes an Prof. Poll mit der Bitte, einen vergleichbaren Kurs fuer Studierende und Absolventen der Ingenieurwissenschaften in Guatemala-City, der Hauptstadt der zentralamerikanischen Republik, durchzufuehren.

    Auf dem anspruchsvollen und anstrengenden Programm des Kurses standen insgesamt 120 Stunden Vorlesungen und UEbungen sowie vier Wochenend-Exkursionen. Praxisnahe Themen waren unter anderem Erdbebenschaeden, die Standfestigkeit von Berghaengen, die Nutzung geothermischer Energie, die Behandlung und Deponierung von Muell sowie die Nitrat-Belastung von Fliessgewaessern und Grundwasser in Guatemala, ein nicht nur von aktiven Vulkanen beherrsches, sondern auch von Erdbeben heimgesuchtes Land.

    Die vom Menschen verursachten Belastungen der natuerlichen Ressourcen wie Wasser und Boden als Forschungsgegenstand und Lehrinhalt der Umwelt-Geologie scheinen in Guatemala auf den ersten Blick nur eine untergeordnete Rolle zu spielen angesichts der grossen sozialen und wirtschaftlichen Probleme des Landes, das einen 36-jaehrigen blutigen Buergerkrieg mit 150.000 Toten und mehr als einer Million Fluechtlingen hinter sich hat. Prof. Poll weist darauf hin, dass oekologische Folgelasten in der Regel erst nach laengerer Zeit auftreten,dann aber aeusserst aktuell werden koennen. Derartige langfristige Schaeden zu erkennen und ihre Ursachen zu vermeiden, war ein Anliegen der Universitaet von Guatemala, als sie Prof. Poll und seinen Mitarbeiter Koch ueber den Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) zu diesem ersten Kurs ueber Umwelt-Geologie nach Guatemal holten.

    Mit zurueck nach Muenster brachte Prof. Poll nicht nur die Universitaets-Plakette von Guatemala, die ihm vom dortigen Rector verliehen wurde, sondern auch Briefe der Spitze der Universidad de San Carlos de Guatemala und ihrer Fakultaet fuer Ingenieurwissenschaften sowie des Nationalrats fuer Wissenschaft und Technologie an den muensterschen Universitaets-Rektor Prof. Dr. Gustav Dieckheuer, in denen der Wunsch nach einer Kooperationsvereinbarung, einem Ausbau der wissenschaftlichen Zusammenarbeit insbesondere in den Geowissenschaften und dem Austausch von Wissenschaftlern, Studienrenden und Technikern im Bereich der Umwelt-Geologie und der Forschung ueber Umweltprobleme, speziell ueber solche in Guatemala, formuliert wird.


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Geowissenschaften, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Es wurden keine Arten angegeben
    Deutsch


     

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