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18.05.2007 14:22

Die Verwandtschaftsverhältnisse der Pflanzen

Dr. Bärbel Adams Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Universität Leipzig

    Botanischer Garten der Universität Leipzig und ENEDAS e.V. laden zum Tag der Biologischen Vielfalt

    Vor fünfzehn Jahren wurde das Übereinkommen über die Biologische Vielfalt (Biodiversitäts-Konvention) auf der Konferenz der Vereinten Nationen für Umwelt und Entwicklung in Rio de Janeiro verabschiedet. Seit dem Jahr 2001 wird der 22. Mai deshalb als Internationaler Tag der Biologischen Vielfalt begangen. Die Universität Leipzig bringt sich erstmals mit Führungen durch ihren Botanischen Garten und öffentlichen Vorträgen ein.

    "Dass wir erst jetzt dabei sind", so Dr. Martin Freiberg, Kustos des Botanischen Gartens der Universität Leipzig, "hängt mit den umfangreichen Umbaumaßnahmen auf unserem Gelände zusammen. Das waren keine Sanierungsarbeiten schlechthin, sondern die Realisierung eines neuen wissenschaftlichen Ansatzes. Die in den fünfziger Jahren angelegte Sammlung, die sich vor allem der mitteleuropäischen Flora widmete, wurde umgestaltet zu einem Abbild der Pflanzenwelt unseres Planeten." Natürlich konnten die Leipziger Botaniker nicht alle der rund 300.000 bestehenden Arten auf ihr Gelände holen. Nach dem Ende der Umbauten werden es maximal 1200 sein. Aber die verdeutlichen die Stammbäume, die Verwandtschaftsverhältnisse der Pflanzenfamilien. Wer weiß schon, dass unser kleines Stiefmütterchen mit tropischen Urwaldriesen verwandt ist? Solch eine Komplettübersicht - immerhin sind alle 400 Pflanzenfamilien mit mindesten einer Art vertreten - stellt das Besondere am Leipziger Botanischen Garten dar, denn die meisten ähnlichen Einrichtungen konzentrieren sich auf bestimmte Teile der Pflanzenwelt.

    Dieses Streben nach Vollständigkeit ist jedoch keine ehrgeizige Liebhaberei der Leipziger Botaniker. Es hängt eng mit den Forschungsprojekten und den Ausbildungsschwerpunkten zusammen, bei denen die Biodiversität, insbesondere die des tropischen Regenwaldes, eine wichtige Rolle spielt. "Artenvielfalt heißt Lebensvielfalt", erläutert Freiberg die Brisanz des Themas. "Ist diese Vielfalt lebendig, können Ökosysteme viel flexibler auf Umweltbelastungen reagieren. Deshalb fragt die Forschung beispielsweise, inwieweit es Schlüsselarten gibt, ohne die das System zusammenbricht oder wann es durch Fremdarten gefährdet ist. Und: Ich sehe die Gefahr, dass der Artenschutz angesichts aktueller Klima-Debatten aus dem Blickfeld verloren wird. Dabei ist anzunehmen, dass der zu erwartende Klimawandel und die Artenvielfalt einander wechselseitig beeinflussen."

    Nach dem Umbau ist der Botanische Garten der Universität Leipzig der ideale Schauplatz für Veranstaltungen zur Biodiversität. Angeregt wurden diese unter anderem von Dr. Jens Wesenberg, Botaniker an der Universität Leipzig und Mitglied des Vereins ENEDAS. Der im August 2006 in Leipzig gegründete Verein "ENvironmental EDucation And Science (ENEDAS) - Verein zur Förderung der Umweltbildung und Umweltforschung" ist vor allem in der Umweltbildung, der Umweltforschung und im Umweltschutz tätig. Der Verein und der Botanische Garten der Universität Leipzig veranstalten an diesem Tag gemeinsam mehrere kostenfreie Führungen und Vorträge, die aus verschiedenen lokalen und internationalen Blickwinkeln über die biologische Vielfalt, ihre Gefährdung und Bedeutung sowie ihre wissenschaftliche Erforschung informieren.

    Quer durch die Beete geht es während der nachmittäglichen Führungen. Auf dem Programm stehen folgende Themen:

    * 14 Uhr: Biodiversität im Botanischen Garten (PD Dr. Martin Freiberg)
    * 15 Uhr: Epiphyten - Pflanzenvielfalt in den Baumkronen (Dr. Peggy Seltmann)
    * 16 Uhr: Geschützte Arten Westsachsens (Dr. Jens Wesenberg)
    * 17 Uhr: Die Diversität der Farne im Schatten der Samenpflanzen (Dipl.-Biol. Rolf Engelmann)
    (Treffpunkt: Linnéstr.1, Eingang Gewächshaus)

    Es folgen Vorträge im Institut für Biologie I (Johannisallee 21-23, Treffpunkt: Kleiner Hörsaal im Erdgeschoss). Die Themen
    * 18 Uhr Biodiversität der Blütenpflanzen im tropischen Amerika (Dipl.-Biol. Claudia Raedig)
    * 19 Uhr Der Atlantische Küstenregenwald Brasiliens - Ein bedrohtes Zentrum der Artenvielfalt (Dr. Dietmar Sattler)

    Marlis Heinz

    weitere Informationen

    Botanischer Garten:
    Dr. Martin Freiberg
    Telefon: 0341 97-36869
    E-Mail: freiberg@uni-leipzig.de
    www.uni-leipzig.de/bota

    ENEDAS e.V.
    Dr. Jens Wesenberg
    Telefon: 01577 18 22 192
    E-Mail: info@enedas.de
    www.enedas.de


    Bilder

    Botanischer Garten Leipzig: Steppenpflanzen gedeihen in diesem Areal prächtig, weil es auf Schutt aus den Ruinen des 2. Weltkrieges angelegt wurde.
    Botanischer Garten Leipzig: Steppenpflanzen gedeihen in diesem Areal prächtig, weil es auf Schutt au ...

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Informationstechnik
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Organisatorisches
    Deutsch


     

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