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Kick-off Meeting des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Projektes Verisoft XT und Übergabe des Abschlussberichts des Vorgängerprojekts Verisoft an das BMBF.
Unter dem Motto "Verified in Germany" präsentierte das DFKI am 17. September Highlights aus dem Bereich formale Verifikation des Designs von Computersystemen. Ein gläsernes BMW-Modell veranschaulichte den schematischen Aufbau eines sicheren automatischen Notrufsystems. Verisoft Mitarbeiter zeigten das Software-Werkzeug VSE (Verification Support Environment), das im Verisoft-Projekt zur Fehlersuche eingesetzt wird. Anhand von Videos wurde das Thema Verifikation visualisiert und erklärt.
Das Forschungsprojekt Verisoft XT wird in den kommenden 3 Jahren vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit rund 12 Millionen Euro gefördert. Als neuer Partner steigt unter anderem der Branchenriese Microsoft ein, der ein großes Teilprojekt der saarländischen Informatikforschung unterstützen wird. Dadurch fließt rund ein Drittel der gesamten Verisoft-Fördersumme, also rund 4 Millionen Euro, nach Saarbrücken. Die Konsortialführung liegt beim Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI). Neben den großen Industriepartnern Microsoft, T-Systems, Infineon und Audi forschen auch die saarländischen IT-Unternehmen AbsInt Angewandte Informatik GmbH und die Sirrix AG mit.
Wenn bewiesen wird, dass Computersysteme ihre mathematisch exakten Vorgaben korrekt erfüllen, spricht man von formaler Verifikation. Methoden für die formale Verifikation von komplexen Computersystemen, die Soft- und Hardware umfassen, haben Wissenschaftler im Rahmen des Forschungsprojektes Verisoft seit 2003 entwickelt.
"Das Ziel von Verisoft XT ist es jetzt, ein Qualitätssiegel "Verified in Germany" zu erarbeiten und die Verifikation auf existierende Industrieprojekte anzuwenden. Für diese soll der mathematische und maschinell überprüfte Beweis erbracht werden, dass die betrachteten Computersysteme im Entwurf Null Fehler enthalten.", so der Gesamtprojektleiter Prof. Dr. Wolfgang Paul von der Universität des Saarlandes.
In den Forschungsarbeiten, mit denen Microsoft die Saarbrücker Informatikforschung beauftragt hat, geht es um mehr Sicherheit für Betriebssysteme. Da Betriebssysteme heute einfach zu bedienen sind, aber gleichzeitig eine Fülle von Funktionen enthalten, entstehen Sicherheitslücken und Angriffspunkte, die Hacker nutzen, um illegal an vertrauliche Daten zu kommen. Zwar existieren kleinere Betriebssysteme, die aufgrund ihrer Größe überschaubarer und damit vertrauenswürdiger bleiben. Diese bieten jedoch nicht den Komfort, den man beispielsweise von seiner Homebanking-Software erwarten würde. Der "Hypervisor" stellt eine Lösung für dieses Dilemma dar. Er ist, einfach ausgedrückt, ein Betriebssystem für Betriebssysteme und stellt sicher, dass es keinen unerlaubten Speicherzugriff zwischen einzelnen Betriebssystemen gibt. Mit Verisoft XT soll an konkreten Beispielen gezeigt werden, dass auch böswillige Anwender keine Chance haben, einen verifizierten Hypervisor oder ein verifizierten Realzeitbetriebssystemkern zu überlisten.
Die Grußworte zur Veranstaltung sprachen Prof. Dr. Wolfgang Wahlster (Vorsitzender der Geschäftsführung des DFKI), Dr. Christian Ege (Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft und Wissenschaft des Saarlandes), Dr. Helge Kahler (BMBF) und der Präsident der Universität des Saarlandes Prof. Dr. Volker Linneweber. Die Projektpartner Microsoft, Infineon, T-Systems und Prof. Dr. Wolfgang Paul stellten das Projekt in kompakten Kurzvorträgen vor.
Webseite
http://www.verisoft.de
Kontakt:
Thomas in der Rieden
Leiter Projektmanagement Verisoft
E-Mail: Thomas.In_der_Rieden@dfki.de
Telefon: 0681/302-2036
Reinhard Karger
Leiter Unternehmenskommunikation, DFKI
E-Mail: Reinhard.Karger@dfki.de
Telefon: 0681/302-5253
http://www.verisoft.de
http://www.dfki.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Informationstechnik, Maschinenbau, Mathematik, Physik / Astronomie, Verkehr / Transport, Wirtschaft
überregional
Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
Deutsch
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