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Wissenschaft
Der berühmte, deutschstämmige Mathematiker Wolfgang Haken wird im Rahmen des 3. Leipziger I2CAM-Kolloquiums an der Universität Leipzig erstmalig seine Ideen über die Physik des Weltraumes der Öffentlichkeit vorstellen: "Globale Erhaltung der Energie und/oder Allgemeines Relativitätsprinzip".
Zeit: 24. Oktober 2007, 16:00 Uhr
Ort: Großer Hörsaal
Linnéstraße 5
Gehen Sie und fragen Sie die Physiker nach der Erhaltung der Energie, ihrer 'Heiligen Kuh', und Sie werden feststellen, dass es zwei 'Sorten von Physikern' gibt. Die einen, die Mehrzahl, sind davon überzeugt, dass die Erhaltung der Energie ein in der gesamten Physik gültiges Prinzip ist; sie verstehen nicht, warum man überhaupt danach fragt. Es gibt aber auch eine zweite, kleinere Gruppe, die darum weiß, dass dem nicht so ist, wenn es zu Einsteins allgemeiner Relativitätstheorie kommt, die auch, interessanter Weise, von der ersten Gruppe von Physikern anerkannt ist. Die Physiker sprechen wenig über dieses Dilemma, so dass es zur Ausbildung von zwei 'Glaubensrichtungen' in der Physik gekommen ist, die sich wenig vermischen.
Am 24. Oktober 2007 wird dieses Problem zur Sprache kommen, wenn der berühmte, deutschstämmige Mathematiker Wolfgang Haken seine Ideen über die Physik des Weltraumes erstmalig der Öffentlichkeit vorstellt: "Globale Erhaltung der Energie und/oder Allgemeines Relativitaetsprinzip". Er wird dies im Rahmen des 3. Leipziger I2CAM-Kolloquiums an der Universität Leipzig tun (mit Unterstützung des Max-Planck-Instituts für Mathematik in den Naturwissenschaften).
Wolfgang Haken (geb. 1928 in Berlin) ist Mathematik-Professor und Mitglied des Center for Advanced Studies an der University of Illinois at Urbana-Champaign, USA. Er studierte Mathematik in Kiel und fertigte dort seine Doktorarbeit (bei Karl Heinrich Weise) an, die sich mit Vorarbeiten zu dem, Mathematikern gut bekannten Knoten-Problem beschäftigte. Später löste Wolfgang Haken dieses Rätsel der Mathematik, was ihn rasch berühmt machte. Ein weiteres, fundamentales Problem der Mathematik, die Frage ob vier Farben ausreichen, um auf jeder Landkarte benachbarte Länder verschieden einfärben zu können, das Vier-Farben-Problem der Mathematik, hat Wolfgang Haken noch berühmter gemacht. Das Vier-Farben-Problem wurde 1852 von Francis Guthrie (England) formuliert und hat einige frühe "Verbindungen" mit Leipzig. So hat z. B. 1842 der in Leipzig lehrende A. F. Möbius (Möbiussche Band) ein ähnlichen Problem (das der fünf Prinzen) formuliert, und 1885 sprach R. Baltzer in Leipzig und behauptete, er habe das Vier-Farben-Problem gelöst (wir hoffen auf weitere Einblicke im üblichen Vorspann zum I2CAM-Kolloquium, s. a. "Four Colours Suffice" von Robin Wilson). Wolfgang Haken und Kenneth Appel erbrachten 1976 den endgültigen Beweis, dass vier Farben genügen.
Wolfgang Haken hat Ende der 90er Jahre zur Physik gefunden und auch hier kein kleines Problem attackiert, denn er fragt sich: "Kann man ein kosmologisches Modell machen, in dem Erhaltung der Energie in strengst möglicher Form gilt?"
Wenn "der Haken an der Physik" arbeitet, sollte man gut zuhören, denn er hat einen guten Namen als David gegen Goliaths der Mathematik. Wir erwarten ein spannendes Kolloquium, kommen Sie vorbei (24.10., Großer Hörsaal, Linnéstraße 5). Wenn Sie Wolfgang Haken zu einer Wanderung mit anschießendem, wilden Lagerfeuer und in offener Flamme geröstetem "Hiker's Delight" (Zwiebeln, Käse, Bacon-Fett) einladen, dann wird er sicher kommen, denn sein wöchentlicher Hike (Wanderung) wird ihm hier in Deutschland fehlen.
weitere Informationen:
Prof. Jürgen Haase
Telefon: 0341 97-32601
E-Mail: j.haase@physik.uni-leipzig.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Mathematik, Physik / Astronomie
regional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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