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Wissenschaft
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat heute gemeinsam mit den Unternehmen Siemens, Bayer Schering Pharma, Boehringer Ingelheim, Carl Zeiss und Karl Storz die "Innovationsallianz Molekulare Bildgebung" ins Leben gerufen. Mit bis zu 150 Millionen Euro wird das BMBF in den nächsten Jahren industriegeführte Forschungsprojekte fördern, die die Umsetzung von Technologien der Molekularen Bildgebung in marktfähige Produkte vorantreiben. Die Unternehmen ihrerseits haben zugesagt, weitere 750 Millionen Euro in Forschung und Entwicklung zu investieren
Noch heute sind 2/3 aller Krankheiten nicht ursächlich heilbar. 70 bis 80 Prozent der Mittel in der globalen Gesundheitsfürsorge werden für die Behandlung von Symptomen fortgeschrittener Krankheiten ausgegeben. Dabei ist Krankheit ein Prozess, der meistens Jahre vorher seine Spuren auf Zellebene hinterlässt. In Deutschland stirbt etwa jeder Zweite an Herz-Kreislauferkrankungen, weitere 25 Prozent der Bevölkerung an Krebs. Besonders in diesen Indikationsfeldern ist eine frühe Diagnostik entscheidend für Prävention und Therapieerfolg. Die Molekulare Bildgebung erlaubt den frühzeitigen Nachweis molekularer Veränderungen, noch vor dem Auftreten eines Infarktes oder eines Tumors.
Spezifische molekularbiologischen Fingerabdrücke sind vielen Erkrankungen eigen. Eine ähnlich zukunftsweisende Rolle könnte die Molekulare Bildgebung daher auch bei der Diagnose von altersbedingten oder chronisch-entzündlichen Erkrankungen spielen. Maßgeschneiderte Sonden (Kontrastmittel oder Tracer) spüren die für eine krankhafte Veränderung spezifischen Moleküle im Körper auf. Mit Hilfe bildgebender Verfahren werden die so markierten molekularen oder zellulären Veränderungen sichtbar gemacht. Das eröffnet die Chance, Erkrankungen frühzeitig zu diagnostizieren und gezielt zu therapieren.
Die Vorstände von Deutschlands wichtigsten Unternehmen für Pharma und Medizintechnik versammelten sich zum Startschuss der Innovationsallianz persönlich in Berlin, um die Bedeutung dieses hochkarätigen Zusammenschlusses zu demonstrieren. Die CEOs einigten sich nicht nur auf eine Investitionssumme von insgesamt 750 Millionen Euro für Forschung und Entwicklung in den kommenden Jahren, sondern auch darauf, ihre stärksten Fachkompetenzen synergetisch zusammenbringen. Für den Mensche, so die Experten, öffne die Molekulare Bildgebung das Tor zur Medizin der Zukunft, für den Standort biete sie enorme wirtschaftliche Perspektive - denn nach den USA ist Deutschland weltweit größter Exporteur von Medizintechnik. Im Jahr 2006 erwirtschafteten die ca. 900 Unternehmen der deutschen Pharmaindustrie 29,4 Mrd. Euro, der Gesamtumsatz deutscher Medizintechnik lag bei rund 16,6 Mrd. Euro
Ziele der Innovationsallianz sind neben der Gesundheitsförderung der Bevölkerung der Aufbau der Technologieführerschaft und die Industrialisierung der Molekularen Bildgebung. Im Ergebnis der Initiative sollen für die klinische Diagnostik sowie für die Arzneimittelentwicklung neue bildgebende Sonden, neue bildgebende Medizingeräte und neue leistungsfähige Systeme zur Datenverarbeitung und Bildanalyse realisiert werden.
Die Bekanntmachung ist Teil der Hightech-Strategie der Bundesregierung und des BMBF-Aktionsplans Medizintechnik. Sie ist offen für alle Interessierte. Als Einreichungsfrist für Projektskizzen gilt der 29. Februar 2008.
Ansprechpartner:
Dr. Oliver Bujok
VDI Technologiezentrum GmbH - Projektträger für das BMBF -
Graf-Recke-Straße 84, 40239 Düsseldorf
Tel.: 02 11 / 62 14 -476, Email: bujok@vdi.de
http://www.bmbf.de/mobitech - Bekanntmachungstext
http://www.vditz.de/foerderung_aktuell - Informationen für Interessenten
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin
überregional
Forschungsprojekte, Wissenschaftspolitik
Deutsch
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