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Wissenschaft
Die Zahl der Studierenden an der Universität Erlangen-Nürnberg bleibt im Wintersemester (WS) 2007/08 auf weiterhin hohem Niveau. Gegenüber dem Höchststand des letzten Jahres (26.544 Studierende) ist zwar ein geringfügiger Rückgang der Gesamtzahl der eingeschriebenen Studierenden auf 26.044 (minus 1,9 Prozent) zu verzeichnen. "Aufgrund des deutlichen Zuwachses an Studierenden in den letzten sechs Jahren ist die Universität jedoch in vielen Fächern voll ausgelastet bzw. sogar überlastet", sagt der Rektor der Universität Erlangen-Nürnberg, Prof. Dr. Karl-Dieter Grüske.
Bei den Studienanfängern ist in diesem Jahr ein deutlicher Rückgang festzustellen. Insgesamt 5.110 Anfängerinnen und Anfänger haben im WS 07/08 ein Studium an der Universität Erlangen-Nürnberg aufgenommen. Dies entspricht einem Rückgang von 8,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr (WS 06/07: 5.569). "Als mögliche Ursachen kommen hierfür sowohl die Einführung von Studienbeiträgen als auch die Umstellung der Studienabschlüsse auf die Bachelor- bzw. Master-Abschlüsse im Rahmen des Bologna-Prozesses in Betracht", sagt Rektor Grüske. Zum Wintersemester wurden über 60 Studiengänge von den alten Magister- und Diplomabschlüssen auf die neuen Bachelor- bzw. Master-Abschlüsse umgestellt. Mit 3.073 Studienanfängern haben über 60 Prozent aller Studienanfänger einen Bachelor-Studiengang aufgenommen. Gegenüber dem Vorjahr entspricht dies nahezu einer Verdreifachung (WS 06/07: 1.075).
Das Verhältnis zwischen männlichen und weiblichen Studierenden an der Universität Erlangen-Nürnberg verschiebt sich weiter zugunsten der weiblichen Studierenden: Während die weiblichen Studierenden insgesamt 52,2 Prozent der Studierenden stellen (13.592), sind es bei den Studienanfängern 53,8 Prozent (2.738).
Die Zahl der ausländischen Studierenden an der Universität Erlangen-Nürnberg ist gegenüber dem Vorjahr von 3.013 auf 2.634 gesunken (minus 12,6 Prozent). Dies entspricht einem Anteil von 10,1 Prozent an der Gesamtzahl der Studierenden (WS 06/07: 11,3 Prozent). Der Anteil der ausländischen Studierenden im ersten Fachsemester ist von 709 auf 558 gesunken (minus 21,3 Prozent). Hintergrund ist die erstmalige verpflichtende Absolvierung eines Studierfähigkeitstests für ausländische Studienbewerber. Dieses Verfahren dient der nachhaltigen Verbesserung der Chancen ausländischer Studierender auf einen erfolgreichen Studienabschluss. Die meisten ausländischen Studierenden an der Universität Erlangen-Nürnberg kommen aus China (298), Bulgarien (267) sowie der Ukraine (187).
Aktuelle Entwicklung in den Fakultäten
Nach der größten strukturellen Reform in der Geschichte der Universität Erlangen-Nürnberg bildet nun die Philosophische Fakultät und Fachbereich Theologie mit 8.800 Studierenden die mit Abstand größte Fakultät. Nahezu 70 Prozent der Studierenden an dieser Fakultät sind weiblich (WS 07/08: 6.074). Bei den Studienanfängern ist ein Rückgang von 18,8 Prozent zu konstatieren (1.640 im WS 07/08 gegenüber 2.020 im WS 06/07). Dies ist neben den bereits genannten Gründen auf neu geschaffene Zulassungsbeschränkungen (z. B. Politikwissenschaft: 381 Bewerbungen auf 160 Studienplätze) in der seit Jahren über ihren Kapazitätsgrenzen arbeitenden Fakultät zurückzuführen. In der Einzelbetrachtung der Fachbereiche kann die Theologie erstmals seit Jahren wieder einen Zuwachs an Studienanfängern gegenüber dem Vorjahr verzeichnen (plus 18,9 Prozent).
An der Rechts- und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät, die sich aus der bisherigen Juristischen und der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät zusammensetzt, sind im aktuellen Semester insgesamt 6.006 Studierende eingeschrieben. Dies ist gegenüber dem Vorjahr ein Rückgang um 5,7 Prozent. Die Zahl der Studienanfänger hingegen blieb nahezu konstant (plus 0,4 Prozent). Die Nachfrage nach einem rechts- bzw. wirtschaftswissenschaftlichen Studium an der Universität Erlangen-Nürnberg ist somit weiterhin hoch. Für 659 verfügbare Studienplätze im Bachelor-Studiengang Wirtschaftswissenschaften lagen 2.034 Bewerbungen vor, auf 322 Studienplätze im Studiengang Rechtswissenschaft bewarben sich 793 Personen. Der Rückgang der Gesamtzahl der Studierenden ist auf die Zunahme derjenigen, die ihr Studium erfolgreich abschließen, zurückzuführen.
Die bezogen auf die Studierendenzahlen kleinste Fakultät der Universität Erlangen-Nürnberg ist die Medizinische Fakultät mit 2.767 eingeschriebenen Studierenden. Derzeit ist noch ein geringfügiger Rückgang der Studierendenzahl (minus 2,4 Prozent) zu verzeichnen. Aufgrund der aktuell noch laufenden Nachrückverfahren ist jedoch hier damit zu rechnen, dass die verfügbaren Kapazitäten voll ausgeschöpft werden. Auch in der Medizinischen Fakultät stellen die weiblichen Studierenden mit 61,8 Prozent aller Studierenden eine deutliche Mehrheit.
Die aus den bisherigen drei Naturwissenschaftlichen Fakultäten neu geschaffene Naturwissenschaftliche Fakultät kann einen leichten Zuwachs der Gesamt-Studierendenzahlen vermelden. Insgesamt sind hier 3.883 Studierende eingeschrieben (plus 0,2 Prozent). Die Betrachtung der Studienanfänger nach Departments liefert ein differenzierteres Bild. Während die Anfängerzahlen insgesamt rückläufig waren (minus 10,1 Prozent gegenüber WS 06/07), kann das Department Geographie und Geowissenschaften einen deutlichen Anstieg der Anfängerzahlen (plus 9,5 Prozent gegenüber WS 06/07) vermelden. Dies ist im Zusammenhang mit der Einstellung der Geowissenschaften an der Universität Würzburg und deren Verlagerung an die Universität Erlangen-Nürnberg zu sehen, wo derzeit das Geowissenschaftliche Zentrum Nordbayern entsteht.
Überaus attraktiv für Studienanfänger ist nach wie vor die Technischen Fakultät: Mit 1.134 Studienanfängern werden die enorm hohen Anfängerzahlen des WS 06/07 (1.154) wieder nahezu erreicht. Die große Nachfrage nach ingenieurwissenschaftlichen Studienfächern ist insbesondere angesichts des aktuellen Defizits an Ingenieuren auf dem deutschen Arbeitsmarkt höchst erfreulich. Die Gesamtzahl der Studierenden beläuft sich nun auf 4.579, dies entspricht einem Anstieg von 38,4 Prozent in den letzten fünf Jahren (WS 02/03: 3.309). Auch die Technische Fakultät arbeitet damit am Rande ihrer Kapazitäten. Besonders hervorzuheben ist der deutliche Zuwachs der Studienanfängerinnen in den Ingenieurwissenschaften. Gegenüber dem Vorjahr ist hier ein Anstieg um über 35 Prozent zu verzeichnen (WS 07/08: 273 gegenüber 202 im WS 06/07). "Dies zeigt eindrucksvoll, dass die Bemühungen der Universität um eine Erhöhung des Frauenanteils in den Ingenieurstudiengängen von Erfolg gekrönt sind", sagt Professor Grüske.
Weitere Informationen für die Medien:
Rektor
Prof. Dr. Karl-Dieter Grüske
Tel.: 09131/85-26605
rektor@zuv.uni-erlangen.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
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Wissenschaftspolitik
Deutsch
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