idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
24.10.2007 09:58

Chemotherapie bei Frauen effektiver - Analyse geschlechtspezifischer Faktoren beim Hodgkin-Lymphom

Sina Vogt Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Uniklinik Köln

    Dr. Beate Klimm, Ärztin der Uniklinik Köln, untersuchte den Einfluss geschlechtsspezifischer Faktoren auf den Erfolg der Chemotherapie bei Patienten mit Hodgkin-Lymphom. Dafür erhielt sie den diesjährigen Wissenschaftspreis des Deutschen Ärztinnenbundes.

    Der Einfluss des Geschlechts auf den Therapieerfolg stand im Mittelpunkt der Arbeit von Frau Dr. Klimm, die sie mit Kollegen aus der Uniklinik und der Deutschen Hodgkin Studiengruppe durchführte. Sie wies nach, dass Frauen oftmals ein besseres Therapieansprechen und Langzeitüberleben als Männer aufweisen und zeigte erstmals die dafür relevanten Faktoren. Dies kann in Zukunft bei der individuellen Einstellung der Chemotherapie genutzt werden und allen Patienten zugute kommen. Die Erforschung zur geschlechterdifferenzierten Arzneimitteltherapie ist mit dem Arzneimittelgesetz von 2005 gesetzlicher Auftrag geworden. Leider, so der Ärztinnenbund, wird dies aber noch nicht genug umgesetzt. Der Wissenschaftspreis des Ärztinnenbundes wird alle zwei Jahre für herausragende Ergebnisse in der geschlechter-differenzierenden biomedizinischen Forschung verliehen und ist mit 4000 Euro dotiert.

    Hintergrund:
    Das Hodgkin-Lymphom ist eine bösartige (maligne) Erkrankung des lymphatischen Systems. Jährlich erkranken rund 1800 Deutsche. Das Hodgkin Lymphom tritt am häufigsten bei jungen Erwachsenen zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr auf. Ohne Behandlung verläuft die Krankheit praktisch immer tödlich. Die Heilungsaussichten beim Hodgkin Lymphom sind aber inzwischen stetigen Verbesserung der Therapie auf über 80 Prozent bei einer Erstdiagnose gestiegen.

    Frau Dr. Klimms Analyse umfasst die Daten von 4626 Patienten (2050 Frauen und 2576 Männer). Die Beobachtungszeit betrug 5,5 Jahre. Demographische Daten, Patientencharakteristika und Überlebensdaten wurden jeweils separat für Frauen und Männer erfasst. Das ereignisfreie Überleben und das Gesamtüberleben wurden nach evidenzbasierten Kriterien gemessen. Alle Berechnungen wurden von hauptamtlichen Statistikern der Deutschen Hodgkin Studiengruppe durchgeführt und geprüft.
    Demographische Daten, Patientencharakteristika und bekannte prognostische Faktoren waren zwischen Frauen und Männern relativ ähnlich verteilt. Allerdings wurde mehr Chemotherapie-assoziierte hämatologische Toxizität, insbesondere Leukopenie, bei Frauen beobachtet. Dies bedeutet dass die Zellen des Blutes, insbesondere die weißen Blutkörperchen, vorübergehend therapiebedingt tief absinken. Dies ist eine mögliche Nebenwirkung der Therapie, aber auch ein Zeichen dafür, dass die Therapie gut wirkt. Dieser bei Frauen häufigere Faktor geht einher mit einem guten therapeutischen Ansprechen sowie weniger Rezidiven und krankheitsbedingten Todesfällen. Deshalb erreichen Frauen nach 5,5 Jahren im Vergleich zu Männern ein signifikant besseres Überleben. Die Arbeit von Frau Dr. Klimm wurde im Journal of Clinical Oncology publiziert.

    Für Rückfragen:
    Sina Vogt
    Pressestelle Uniklinik Köln, Leiterin
    Telefon: 0221 478 5548


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse, Personalia
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).