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Wissenschaft
Ein außergewöhnliches Jubiläum gibt der Universität Erlangen-Nürnberg und insbesondere dem Department Mathematik in den kommenden Tagen Grund zum Feiern: Prof. Dr. Georg Nöbeling, ehemaliger Rektor der Universität Erlangen-Nürnberg und langjähriger geschäftsführender Direktor des Mathematischen Instituts, kann am Montag, 12. November 2007, seinen 100. Geburtstag begehen. Am Dienstag, 20. November, findet aus diesem Anlass um 16.00 Uhr ein Festkolloquium in der Aula des Erlanger Schlosses statt.
Nach der Begrüßung durch Prof. Dr. Frank Duzaar, Dekan der Naturwissenschaftlichen Fakultät, und dem Grußwort von Rektor Prof. Dr. Karl-Dieter Grüske berichtet Prof. Dr. Gerd Fischer, München, über persönliche Erinnerungen an eine sehr aktive Zeit von Prof. Nöbeling. Prof. Dr. Wolf Barth, Lehrstuhlinhaber für Mathematik in Erlangen, spricht über das wissenschaftliche Werk des Jubilars.
Georg August Nöbeling, geboren 1907 in Lüdenscheid, studierte von 1927 bis 1929 in Göttingen und 1929 bis 1931 in Wien. In der österreichischen Hauptstadt erhielt er entscheidende Impulse durch eine Gruppe namhafter Mathematiker, den "Wiener Kreis", dem zahlreiche neue Ideen auf den Gebieten Topologie, mathematische Logik und Wirtschaftsmathematik zu verdanken sind. Seine Wiener Arbeiten machten Nöbeling schnell in der mathematischen Welt bekannt. Das erste Arbeitsgebiet, die Topologie, begleitete ihn durch sein gesamtes Lebenswerk. Daneben widmete er wesentliche Arbeiten der Geometrie und der Analysis. 1933 ging Nöbeling als Assistent an das mathematische Seminar in Erlangen. 1935 habilitierte er, 1940 wurde er außerordentlicher Professor und 1942 Lehrstuhlinhaber. Bis zu seiner Emeritierung im Jahr 1976 wirkte Nöbeling an der hiesigen Universität äußerst erfolgreich als Wissenschaftler und akademischer Lehrer.
Von 1951 bis 1953 war Prof. Nöbeling Dekan der Naturwissenschaftlichen Fakultät, 1961 bis 1963 lenkte er die Geschicke der Universität als Rektor und war anschließend viele Jahre als Baureferent tätig. Der steile Anstieg der Studierendenzahlen erforderte damals ein hohes Maß an Umstellungsbereitschaft, Planungs- und Entscheidungsfreude und Durchsetzungsfähigkeit. In Nöbelings Amtszeit als Rektor fielen die Eingliederung der Nürnberger Hochschule für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften als neunte Fakultät der Universität und der Remeis-Sternwarte in Bamberg als Astronomisches Institut, der umfassende Ausbau der Medizinischen Fakultät in der Nähe des Stadtzentrums und der Beschluss zur Errichtung einer Technischen Fakultät in Erlangen. Nahezu 60 größere Bauvorhaben wurden in diesem Zeitraum geplant, begonnen und durchgeführt, darunter der Neubau des Institutsgebäudes in der Bismarckstraße, das funktionell wie architektonisch seine Handschrift trägt.
Seit 1959 ist Georg Nöbeling ordentliches Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Der Freistaat Bayern hat ihn mit dem Verdienstorden ausgezeichnet.
Weitere Informationen für die Medien:
Prof. Dr. Wolf Barth
Tel.: 09131/85-22455
barth@mi.uni-erlangen.de
Prof. Dr. Georg Nöbeling
Foto: privat
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Mathematik, Physik / Astronomie
regional
Personalia
Deutsch
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