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Bei der zytologischen Verdachtsdiagnose sind boesartige Tumoren der Schilddruese bislang nicht von gutartigen zu unterscheiden. An der Universitaet Wuerzburg soll deshalb eine Methode zur sicheren Diagnose weiterentwickelt werden.
Das Projekt am Institut fuer Virologie und Immunbiologie zielt darauf ab, unnoetige Operationen an gutartigen Schilddruesentumoren weitgehend zu vermeiden. Schliesslich sind solche Eingriffe immer noch risikoreich: Es kann zur Laehmung der Stimmbaender oder zur unbeabsichtigten Mitentfernung der Nebenschilddruesen kommen.
Derzeit entfallen von den boesartigen Tumorneubildungen etwa zwei Prozent auf Schilddruesenkarzinome, was allein in Deutschland ueber 3.100 Tumorneubildungen pro Jahr entspricht. Hierbei ist die Anzahl in radioaktiv kontaminierten Regionen der Erde, etwa in Osteuropa, stark steigend. Besonders junge Menschen unter 14 Jahre sind betroffen.
Bei dem Projekt arbeiten die Abteilung Bildanalyse (Dr. Harry Harms) des Instituts fuer Virologie und Immunbiologie und die Abteilung Zytopathologie (Dr. Ilka Ruschenburg) am Zentrum fuer Pathologie der Universitaet Goettingen zusammen. Die Arbeiten werden von der Deutschen Krebshilfe gefoerdert.
An der Universitaet Wuerzburg werden Feinnadelpunktate aus Schilddruesentumoren mit computergestuetzten, bildanalytischen Methoden klassifiziert. Laut Dr. Harms haben die ersten Ergebnisse gezeigt, dass damit die Unterscheidung zwischen gutartigen und boesartigen Geschwulsten an Zellpraeparaten durchaus moeglich ist und die Methode gegenueber der visuellen Diagnostik sogar grosse Vorteile bietet. Die gefaerbten Praeparate werden unter dem Lichtmikroskop mit einer CCD-Videokamera aufgenommen, die Daten unmittelbar in den Computer eingespeist und anschliessend bildanalytisch entfaltet. Nach dieser Prozedur koennen die Wissenschaftler Strukturen im Zellkern erkennen, die dem menschlichen Auge beim Blick durch das Lichtmikroskop verborgen bleiben. Die automatische Analyse dieser Strukturen erlaubt dann Rueckschluesse darauf, ob der Tumor gut- oder boesartig ist.
In Goettingen soll die RT-PCR (Reverse Transkriptase Polymerase chain reaction) verbessert und auf Schilddruesenkarzinome uebertragbar gemacht werden. Mit dieser Methode werden bestimmte RNA-Zielsequenzen nachgewiesen, was letzten Endes eine Klassifizierung der Tumorzellen ermoeglicht.
Kontakt: Dr. Harry Harms, Telefon (0931) 201-5964, e-mail: harms@vim.uni-wuerzburg.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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