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09.11.2007 14:26

Berliner Schüler wissen wenig über die DDR und deutsche Teilung - Wissenschaftler der Freien Universität präsentierten Ergebnisse einer Studie

Carsten Wette Kommunikations- und Informationsstelle
Freie Universität Berlin

    Schüler in West- und Ostberlin wissen nur wenig über die DDR und die Geschichte der deutschen Teilung. Das ist das Ergebnis einer Studie des Forschungsverbundes SED-Staat an der Freien Universität, die am Freitag in Berlin vorgestellt wurde. So konnten 70 Prozent der Ost-Berliner
    Schüler und 65 Prozent der West-Berliner Schüler lediglich die Hälfte oder weniger der gestellten Wissensfragen korrekt beantworten. Über einen hohen oder sehr hohen Kenntnisstand verfügten lediglich etwa acht Prozent der West-Berliner und 4,5 Prozent der Ost-Berliner Schüler. Die Studie basiert auf den Ergebnissen einer standardisierten Befragung von etwa 2.350 Schülern sowie auf
    Einzel- und Gruppengesprächen mit etwa 100 Schülern. Im weiteren Verlauf der Studie werden die Befragungen von Schülern in vier weiteren Bundesländern auf dem Gebiet der früheren beiden deutschen Staaten ausgewertet.

    Die Trennlinien zwischen Demokratie und Diktatur sind vielen Schülern in Berlin nicht bekannt. Je mehr konkretes Wissen über die DDR vorhanden ist, desto größer ist der Anteil derer, die diese Diktatur ausdrücklich ablehnen. In Einzelnen beurteilten etwa 63 Prozent der befragten Schüler aus Westberlin
    die BRD vor 1989 besser als die DDR, während von den Ost-Berliner Schülern lediglich etwa 38 Prozent zu dieser Einschätzung kamen. Nur 48 Prozent der West-Berliner Schüler und knapp 39 Prozent der Ostberliner Schüler sprachen der DDR-Regierung eine Legitimation durch demokratische Wahlen ab. Die Frage nach der Gesamteinschätzung der DDR beantworteten knapp 69 Prozent der West-Berliner
    Schüler als negativ, die Ost-Berliner Schüler kamen lediglich zu 40 Prozent zu diesem Urteil. Insgesamt wurde die DDR eher assoziativ beurteilt, wobei die Ost-Berliner Schüler bei den abgefragten Themen über geringere Kenntnisse als West-Berliner verfügten. Die Ost-Berliner Schüler neigten zudem dazu, negative Bereiche der DDR auszublenden. Unter vielen Ost-Berliner Schülern lebt die alte, im Nachhinein idealisierte und auf ihre sozialen Aspekte reduzierte DDR fort, im Westteil wurde dieser Staat von einer breiten Mehrheit vor allem als Diktatur mit sozialem Anstrich gesehen.

    Weitere Auskünfte erteilen Ihnen gern:
    o Prof. Dr. Klaus Schroeder, Tel.: 030/838-56008, E-Mail: kschroe@zedat.fu-berlin.de
    o Monika Deutz-Schroeder, Tel.: 030/838-55756, E-Mail: modeschroe@freenet.de
    o Uwe Hillmer, Tel.: 030/838-55756, E-Mail: Uwe.Hillmer@gmx.net
    Die Studie "Das DDR-Bild von Berliner Schülern" kann gegen eine Schutzgebühr von 15 Euro unter der Telefonnummer 030 / 838-52091 beim Forschungsverbund SED-Staat bestellt werden.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Pädagogik / Bildung, Politik, Recht
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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