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Wissenschaft
Für insgesamt 23,1 Millionen Euro wird am Universitätsklinikum Erlangen von 2009 bis 2012 ein neues Forschungszentrum gebaut. Die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz der Bund-Länder-Kommission hat auf Empfehlung des Wissenschaftsrates vom 19. November 2007 beschlossen, das geplante "Translational Research Center" (TRC) in die je zur Hälfte von Bund und Ländern gemeinsam getragene Förderung aufzunehmen. Das Zentrum mit einer Forschungsfläche von 3.248 Quadratmetern soll auf dem Gelände zwischen dem Ende des Ulmenwegs und der Schwabachanlage in unmittelbarer Nähe zum Neubau Medizin entstehen. Mit dem TRC sollen die Voraussetzungen für die optimale Übersetzung klinischer Forschung in neue Diagnostik und Therapie geschaffen werden.
"Das TRC wird mit seiner einzigartigen und beispielgebenden Struktur die Attraktivität des Universitätsklinikums Erlangen für nationale und internationale Forscher, Kooperationspartner und Industrieunternehmen wesentlich erhöhen und zu einer Stärkung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit auf dem Gebiet der Klinischen Forschung beitragen", sagte Prof. Dr. Bernhard Fleckenstein, Dekan der Medizinischen Fakultät der Universität Erlangen-Nürnberg und Vorstandsmitglied des Universitätsklinikums Erlangen, in einer ersten Stellungnahme. Damit werde auch der Schwerpunkt Medizintechnik an der Universität unterstützt und der Medizinstandort Erlangen insgesamt weiter profiliert.
Das TRC-Konzept wurde unter Federführung von Prof. Dr. Kai-Uwe Eckardt, Direktor der Medizinischen Klinik 4, und Prof. Dr. André Reis, Direktor des Humangenetischen Instituts, erarbeitet. Im Forschungszentrum soll eine neue fachübergreifende Infrastruktur für die Klinische Forschung entstehen, wie sie bislang in dieser Form an keinem Universitätsstandort in Deutschland verwirklicht ist. Die Patienten am Uni-Klinikum Erlangen können davon profitieren, dass sie von Ärzten behandelt werden, die in der Entwicklung neuester Diagnose- und Therapieverfahren weltweit führend sind. Dies gilt vor allem für die drei international anerkannten Erlanger Forschungsschwerpunkte in den Bereichen Immunologie und Entzündungsforschung, Nieren- und Kreislaufforschung sowie Tumorforschung mit Grenzflächen zur Immunologie und vaskulären Biologie. "In Verbindung mit den Naturwissenschaften und der Grundlagenforschung ergeben sich damit einzigartige interdisziplinäre Möglichkeiten für neue wissenschaftlichen Erkenntnisse", hebt der Rektor der Universität Erlangen-Nürnberg, Prof. Dr. Karl-Dieter Grüske, hervor.
Das TRC wird nicht nur thematisch, sondern auch räumlich optimal in eine bereits vorhandene, systematisch aufgebaute Infrastruktur auf dem Campus der Medizinischen Fakultät integriert. Es grenzt unmittelbar an den Neubau Medizin im Ulmenweg und soll damit Bestandteil eines zusammenhängenden Gebäudekomplexes mit Einrichtungen der stationären und ambulanten Krankenversorgung, dem im Neubau Medizin integrierten Hochleistungszentrum für klinische Bildgebung (Imaging Science Institute, ISI), dem bereits neu errichteten tierexperimentellen Zentrum an der Palmsanlage (Franz-Penzoldt-Zentrum) sowie einem separaten Seminar- und Hörsaalgebäude und dem Humangenetischen Institut werden.
Spitzenstellung in der medizinisch-klinischen Forschung in Deutschland
Der Wissenschaftsrat hob in seiner Empfehlung zur Genehmigung des Erlanger Förderungsantrages das "klar strukturierte und nachvollziehbar vernetzte Forschungsprogramm" der Medizinischen Fakultät hervor. Der Förderungsantrag sei "in ausgezeichneter Weise" vorbereitet worden. "Bei erfolgreicher Umsetzung des vorgelegten Konzeptes ist eine hohe nationale und internationale Sichtbarkeit zu erwarten, da bisher nur in wenigen Zentren so konsequent Grundlagenforschung und klinische Medizin vernetzt werden." Die beteiligten Wissenschaftler seien alle "sehr gut in ihrem Fach ausgewiesen und haben sehr gut publiziert". Das geplante Zentrum sei geeignet, der Medizinischen Fakultät langfristig eine Spitzenstellung in der medizinisch-klinischen Forschung in Deutschland zu sichern und könne Vorbildfunktion für andere Medizinische Fakultäten haben. Der Wissenschaftsrat erwartet, dass sich in Erlangen "ein hervorragendes Zentrum etablieren wird".
Zum zweiten Mal hatte der Wissenschaftsrat im Rahmen seiner Begutachtung von Forschungsbauten an Hochschulen die von den Ländern beantragten Vorhaben nach seinen Kriterien überprüft, bewertet und in eine Reihung gebracht. Ziel dieses mit der Föderalismusreform eingeführten Instrumentes zur Finanzierung von Forschungsbauten und Großgeräten ist es, die investiven Voraussetzungen der deutschen Hochschulen für eine erfolgreiche Teilnahme am nationalen und internationalen Wettbewerb in der Forschung zu verbessern. Die jährlichen Fördermittel in Höhe von rund 600 Millionen Euro werden je zur Hälfte von Bund und Ländern getragen. Für die Förderung ab dem Jahr 2008 hatten die Länder zusammen mit dem Erlanger Antrag insgesamt 27 Antragsskizzen für Forschungsbauten vorgelegt, in zwölf Fällen hat der Wissenschaftsrat zur Antragstellung aufgefordert. Das Erlanger Konzept erhielt unter allen biomedizinischen Projekten vom Wissenschaftsrat die höchste Bewertung.
Weitere Informationen für die Medien:
Dr. Annette Pfeiffer
Forschungsreferentin der Medizinischen Fakultät
Tel.: 09131/85-23708
annette.pfeiffer@zuv.uni-erlangen.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Forschungsprojekte, Wissenschaftspolitik
Deutsch
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